Archive – nichts als Haß, Verachtung und Schmerz?

Ihr aktuelles Album „Lights“ ist seit Mai auf dem Markt und verkauft sich recht gut. Vielleicht hat vor kurzem Ralf Rättig vom 3-sat-Kulturmagazin die CD geschenkt bekommen, keine Ahnung, auf jeden Fall muß sie ihm gut gefallen haben, so daß er gestern im TV-Magazin darüber berichtete.

Archive machen „keine sorgenfreien Popsongs“, ehemals vom Trip-Hop und Massive Attack stark beeinflußt, sind sie heute stilistisch im Progressive Rock angekommen. Ihre Songs produzieren sie nicht für marktgerechte Schubladen und so sind sie z.B. bis zu zehn Minuten lang, weswegen Radio und Musik-TV in der Regel oft dankend absagen. Auch auf ihrer neuen CD „Lights“ ist das Titelstück ‚Sane‘ mit ca. 20 Minuten Länge ein episches Prog-Rock-Stück geworden, was es aber gerade deshalb so hörenswert macht. Daneben gibt es auch „normal“ lange Songs und die Stimmung ist nicht mehr ganz so düster, wie auf den beiden letzten Alben (Noise und Unplugged – aus dem Jahr 2004) : „Mit den letzten beiden Alben sind wir da angekommen, wo wir hinwollten“, sagt Keyborder Darius Keeler. „Weiter ging es nicht. Die Alben waren so dunkel wie nur möglich.“ (kulturzeit)

„Es sind interessante Zeiten, um Musik zu machen“, glaubt Keeler. „Es findet soviel Kampf statt in der Welt um alles, um Kultur, um Religion, um Politik, aber die Menschen sind alle selbstsüchtig.“ Ein Kampf, der auch in den persönlichen Gefühlswelten stattfindet. Abstrakt und konkret zugleich – wie das Video zur Single „System“, das fast ohne Gesicht auskommt.“
(kulturzeit)

Bei „wenn’s rockt“ heißt es: „Archive schaffen es, Emotionalität in Töne zu verwandeln, in Epen, die sich innerhalb eines Liedes von Trauer zu Hass hochschaukeln können und den immer kleiner werdenden Menschen unter Klangwänden begraben.“ Klingt heftig, doch es sind garantiert keine Beerdigungs- oder Gothic-Songs, musikalisch sind sie recht variabel und abwechslungsreich. Wer sich darauf einläßt, findet in den Sounds und Texten dann doch mehr als als „Haß, Verachtung und Schmerz“.
Unter „wenn’s rockt“ findet ihr auch Livevideos von ‚Fuck U‘ und ‚You Make Me Feel‘, sowie ein Interview mit Darius Keeler und Danny Griffiths.

www.archives-archive.com

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3 Meinungen

  1. Klasse! Gefällt mir gut das Album. Danke für den Tipp!

  2. freut mich, daß euch der sound auch gefällt! wohltuend diese musik angesichts des happy-summer-kitsches

  3. Super geile Band, bei Rockpalast ( TV-Sendung) entdeckt und hin und weg gewesen, einfach nur super und zu empfehlen^^

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