Apple hat auf der Keynote am 12. September das neue iPhone 5 vorgestellt. Das Gerät stand im Mittelpunkt einer Präsentation, die auch Neuigkeiten zu iTunes, dem iPod Touch und auch dem iPod Nano mitbrachte. Zudem stellte das Unternehmen in der Keynote das neue mobile Betriebssystem iOS 6 vor.
IPhone 5: Dünner, schneller, besser
Natürlich wurde bei der Apple Keynote nicht an Superlativen gespart. Mit ein paar Zahlen stieg das Unternehmen in die Präsentation ein. Apple gab bekannt, dass seit der Keynote im Juni 17 Millionen iPads der neusten Generation weltweit verkauft wurden. Außerdem sagte das Unternehmen, dass 90 Prozent aller Apps die im AppStore erhältlich sind von Nutzern heruntergeladen und genutzt werden. Im Zentrum der Apple Keynote stand natürlich das brandneue iPhone 5, welches direkt nach den Statistiken präsentiert wurde. Das Gehäuse besteht aus einem Mix aus Aluminium und Glas. Es ist lediglich 7,6 Millimeter dick und damit erheblich dünner als der Vorgänger. Außerdem wiegt es nur 112 Gramm. Besonders auffällig ist das neue 4 Zoll Display, für das sich Apple entschieden hat, um mit der Smartphone Konkurrenz mithalten zu können aber gleichzeitig auch einen optimalen Bedienkomfort für den Nutzer zu ermöglichen.
Der Bildschirm schafft eine Auflösung von 1136×640 Pixeln. Mit dem iPhone 5 führt Apple zudem ein neues Seitenverhältnis ein, welches dem Kinostandard 16:9 entspricht. Beim Bildschirm soll nochmal an der Sättigung geschraubt worden sein. Das Gerät soll eine 44 Prozent bessere Sättigung mit sich bringen. Mit dem neuen Bildschirm soll auch die Anzahl der gezeigten Reihen sich erhöhen. Statt der vier dargestellten Reihen sollen jetzt fünf möglich sein. Das neue Seitenverhältnis bei Apple's iPhone sorgt natürlich dafür, dass Entwickler die eigenen Apps anpassen müssen, um den gewonnenen Platz effektiv zu nutzen. Apps, die noch nicht für den größeren Bildschirm aufbereitet wurden können natürlich trotzdem ausgeführt werden. Statt sie auf den Bildschirm anzupassen werden am oberen und unteren Rand schwarze Balken dargestellt, die für eine reibungslose Darstellung sorgen sollen. Eine wichtige Neuerung, auch für den europäischen Markt, ist die LTE Anbindung. Während das iPad 3 lediglich LTE in Amerika und Kanada unterstützt, wird beim iPhone 5 auch eine Verbindung in Deutschland möglich sein. Allerdings ist diese auf den Mobilfunkanbieter Telekom begrenzt. Andere Anbieter können jedoch immerhin HSPA+ über das iPhone 5 anbieten. Über LTE soll das iPhone 5 eine Geschwindigkeit von bis zu 100 Megabit pro Sekunde ermöglichen.
Auch der Prozessor ist nochmal erheblich schneller gegenüber der Vorgängergeneration geworden. Das neue Modell ist mit einem A6 Prozessor ausgestattet, der besonders bei Spielen seine volle Leistung offenbart. Auf der Apple Keynote wurde eine Demo eines Rennspiels gezeigt, bei dem Spiegel- und Schatteneffekte deutlich besser dargestellt wurden als das bisher beim iPhone möglich war. Damit trotz anspruchsvoller Anwendungen der Akku lange hält hat Apple auch hier Verbesserungen eingeführt. Bei der Nutzung der mobilen Internetanbindung über LTE oder 3G soll das Gerät beim Browsing acht Stunden durchhalten. Die maximale Laufzeit wird im Stand By Modus mit 225 Stunden erreicht. Getan hat sich auch etwas hinsichtlich der iSight Kamera. Durch eine neue fünf Linsen Technik, bei der eine Linse aus Saphir gemacht ist, soll die Bildqualität noch einmal vor allem auch bei Aufnahmen unter schlechten Lichtbedingungen erheblich besser sein. Die Kamera selbst hat eine Auflösung von acht Megapixeln. Auch die Auslösezeit wurde nochmal um 40 Prozent verbessert, womit das iPhone auch für Schnappschüsse problemlos geeignet ist. Im Betriebssystem iOS 6 ist zudem eine Panoramafunktion mit eingebaut, die einzelne aufeinander gemachte Fotos miteinander verbindet. Bei der Videoqualität weiß Apple ebenfalls zu überzeugen. Das iPhone 5 unterstützt bei der Aufnahme von Videos eine Qualität von 1080p, was der Full HD Auflösung entspricht. Zur Verbesserung der Tonqualität in Videos gibt es zudem eine Erweiterung des integrierten Mikrofonsystems. Statt einem Mikrofon kommen jetzt gleich drei zum Einsatz. Eine weitere Neuerung betrifft den Dock Connector Anschluss. Apple hat diesen abgeschafft und setzt stattdessen gegen einen neuen Anschluss namens Lightning ersetzt. Der neue Anschluss ist um 80 Prozent kleiner und verwendet 8 statt der bisher 30 üblichen Pins. Das neue iPhone wird in den Farben schwarz und weiß erhältlich sein. In Deutschland wird das neue iPhone am 21. September veröffentlicht. Das Smartphone gibt es für einen Preis ab 679 Euro in Deutschland.
Apple präsentiert neues iTunes und einen neuen App Store
Auch an iTunes und dem App Store hat Apple Änderungen vorgenommen. Die Oberfläche von iTunes wurde so komplett überarbeitet. Statt der bisherigen Listenansicht sind nun die Alben in einer Art Browser als Cover zu sehen. Beim darüberstreichen mit der Maus wird das Album mit der kompletten Titelliste angezeigt. Zusätzlich gibt es jetzt in dem integrierten Player bei iTunes eine Playlistverwaltungsfunktion. Damit kann angezeigt werden, welche Titel als nächstes kommen und welche schon gelaufen sind. Natürlich lassen sich die Titel auch bequem in der Reihenfolge ändern. Eine weitere Neuerung ist das überarbeitete Widget, welches nicht nur die Informationen zum aktuellen Titel und Playlistverwaltungsoptionen bietet, sondern gleichzeitig auch die Möglichkeit neue Titel zu der jeweiligen Playlist hinzuzufügen. Die neue Version von iTunes soll Ende Oktober veröffentlicht werden. In den App Store haben sich ebenso einige Verbesserungen eingeschlichen. So gibt es jetzt eine bessere Übersicht zu Apps in Kombination mit einer direkten Ansicht der Bewertungen.
IOS 6 kommt mit eigenem Kartensystem
Ebenfalls präsentiert wurde das neue mobile Betriebssystem iOS 6, welches eine bessere Anbindung an soziale Netzwerke sowie eine überarbeitete Navigation verspricht. Das neue Kartensystem setzt auf eigenes Kartenmaterial und bietet einige neue Funktionen. So wurde eine bessere Turn-by-Turn Navigation eingebunden, deren Technologie vom Navigationshersteller TomTom stammt. Mit Flyover gibt es zudem eine Option, mit denen Städte in Form eines 3D Rundflugs erkundet werden können. Die iOS Maps App erlaubt dabei auch die Ansicht in verschiedenen Perspektiven. Ein paar kleinere Verbesserungen gab es zudem in der Benachrichtigungszentrale und im Browser Safari. Zuerst einmal bringt iOS 6 eine tiefe Facebook Integration mit, mit deren Hilfe aus dem System heraus ohne eine seperate App Statusmeldungen gepostet oder Benachrichtigungen abgefragt werden können. Zudem können Fotos aus iPhoto oder Inhalte aus dem Game Center gleich über Facebook geteilt werden. Im Safari Browser gibt es mit iCloud Tabs eine neue Option, die den nahtlosen Übergang beim Surfen im Internet mit verschiedenen Geräten ermöglicht. So werden aktuell geöffnete Tabs auf Wunsch über iCloud an das eigene iPad oder iPhone übermittelt. In der Mail App von iOS 6 ist ebenfalls eine praktische Neuerung zu finden. Mit der VIP Mail Funktion besteht zudem jetzt die Möglichkeit, Kontakte auf eine Liste zu setzen, bei denen trotz Stummschaltung ein Signalton zu hören ist. Auch in der Benachrichtigungszentrale werden Nachrichten dieser Kontakte angezeigt. Neuigkeiten gibt es auch von der Sprachsteuerung Siri. Diese unterstützt jetzt auch die Anzeige von Sportergebnissen und gibt auf Basis der eigenen Vorzüge auch Empfehlungen für Restaurants ab. IOS 6 soll ab 19. September für alle unterstützten Geräte kostenlos zur Verfügung stehen.
IPod Nano: Apple überzeugt mit einem komplett neuen Design
Neben dem neuen iPhone 5 überzeugte besonders der präsentierte iPod Nano durch ein komplett neues Design. Das Gerät in der neuen Generation kommt mit einem 2,5 Zoll Display. Ebenso integriert wurde ein Home Button, sodass das Design etwas an das iPhone erinnert. Ebenso wie das iPhone 5 setzt Apple auch beim iPod Nano auf ein Widescreen Display, was optimal für Filme ist. Auch die integrierten Funktionen überzeugen. Neben der Musikwiedergabe ist auch eine Abspiel- und Verwaltungsfunktion für Podcasts enthalten. Auch ein FM Tuner kann genutzt werden. Für die Musikübertragung von iTunes auf das Gerät wird der neue Lightning Anschluss genutzt. Außerdem ist das Streaming vom iPod Nano auf andere Geräte via Bluetooth möglich. In einer seperaten Sport App finden Nutzer sinnvolle Funktionen für Jogger. Das Gerät ist gerade einmal 5,4 Millimeter dünn und wird in sieben verschiedenen Farben erhältlich sein. Der iPod Nano ab Oktober verfügbar sein.
IPod Touch: Größeres Display und fünf verschiedene Farben
Der neue iPod Touch kommt mit dem gleichen Display wie das iPhone 5 auf den Markt. Das Gerät ist gerade einmal 6,1 Millimeter dick und wiegt nur 88 Gramm. Das Display ist 4 Zoll groß und beherrscht wie das iPhone 5 eine maximale Auflösung von 1136×640 Pixeln. In dem Gerät wurde die Leistung ebenfalls erhöht. Ab sofort ist in dem iPod Touch ein A5 Dual-Core Prozessor enthalten, der die Geschwindigkeit des Gerätes verdoppeln soll. Die integrierte iSight Kamera ermöglicht Aufnahmen mit maximal 5 Megapixel. Auch hier kommt eine Saphire Linse zum Einsatz. Für Aufnahmen in dunkleren Räumen ist zudem ein LED Blitz enthalten. Fürs Fotografieren mit dem neuen iPod Touch hat Apple zudem ein Halterungsbändchen mit im Angebot, welches dafür sorgen soll, dass das Gerät nicht aus der Hand fällt. Im Videobereich unterstützt der iPod Touch der fünften Generation die 720p HD Auflösung. Eine neue Funktion ist die Möglichkeit, Bildschirminhalte vom iPod Touch per AirPlay auf dem Fernseher darzustellen. Das ermöglicht es zum Beispiel Spiele bequem auf einem größeren Bildschirm spielen zu können. Der neue iPod Touch wird in fünf Farben verfügbar sein und unterstützt weiterhin natürlich auch WLAN. Die Preise beginnen bei 299 Dollar. Weiterhin erhältlich sind die älteren Geräte des iPod Touch ab 199 Dollar, die weiterhin mit einem 3,5 Zoll Display und einem A4 Prozessor ausgestattet sind.
EarPods sollen in jedem Ohr bequem sitzen
Eine eher kleinere Neuerung ist bei den Köpfhörern zu verzeichnen. Apple hat mit den EarPods eine neue Kopfhörer Generation vorgestellt, mit Hilfe derer der Tragekomfort von In Ear Kopfhörern stark verbessert werden soll. Die Kopfhörer sind rund und haben lediglich zwei kleine Öffnungen, durch die der Ton durchkommen soll. Die Kopfhörer sollen für 30 Dollar erhältlich sein. Der deutsche Preis ist noch nicht bekannt.