Das Drama um Alyosha und die Teilnahme der Ukraine beim diesjährigen Grand Prix in Oslo wird sicher in die Geschichtsbücher des Eurovision Song Contest eingehen. Man wird es verworren und kompliziert nennen, aber was ist denn da passiert?
Alyosha oder Vasyl Lazarovich?
Eigentlich sollte der Sänger Vasyl Lazarovich 2010 in Oslo antreten und sein Land vertreten. Dazu kam es nicht, denn es gab politische Querelen: Nachdem die Regierung Geld sparen wollte und den Sänger schlicht zum Teilnehmer ernannte, war zunächst alles klar.
Doch dann wechselten erst die Regierung des Landes und wenig später auch die Spitze des verantwortlichen Fernsehsenders. Prompt meldeten sich viele Künstler, die sich übergangen fühlten. Es wurde innerhalb von drei Tagen ein neuer Vorentscheid organisiert, den die blonde Sängerin Alyosha aka Olena Kucher mit dem Song „To be free“ gewann.
Alyosha: To be free vs. Sweet People
Soweit so gut, aber „To be free“ verstieß leider, das fand man wenig später heraus, gegen die Regeln des Eurovision Song Contest. Die besagen nämlich, dass ein teilnehmender Song nur eine geringe Zeitspanne vorher veröffentlicht werden darf. Alyosha‘s Werk gibt es jedoch schon seit 2008 zu kaufen. Zudem wurden kurz nach ihrem Sieg Plagiatsvorwürfe laut, denn „To be free“ soll dem Lied „Knock me out“ von Linda Perry und Grace Slicaus sehr stark ähneln.
Die Meldefrist für alle Teilnehmer ist bereits am 22. März verstrichen, dass die Ukraine aber nun doch mit Alyosha, aber nicht mit dem ursprünglichen Song in Oslo antreten wird, steht erst seit dem 29. März fest. Das Land muss somit mit einer Strafe rechnen, aber nach dem ganzen Hin- und Her über die Teilnahme ist das wahrscheinlich nur noch einmal der ärgerliche Abschluss einer komplizierten Irrfahrt durch die Regeln und Teilnahmebedingungen des Eurovision Song Contest.