Alternativer Nobelpreis für Daniel Ellsberg

(Foto: Common Dreams News)  Mehr als siebzigmal Verhaftet – Dan Ellsberg

STOCKHOLM – Mit dem Right Livelihood Award, so wird der "Alternative Nobelpreis" offiziell genannt, sollen Menschen geehrt werden, die sich für Umwelt, Frieden, Menschenrechte, Gesundheit, Kultur und Bildung einsetzen. Der mit 215.000 Euro dotierte Preis wird jährlich vergeben. Zu den vier diesjährigen Preisträgern [Alternativ-Nobelpreis 2006] gehört der us-amerikanische Bürgerrechtler und Friedensaktivist Daniel Ellsberg.

Der frühere Pentagon-Mitarbeiter Daniel Ellsberg hatte Ende der Sechziger Jahre die sogenannten  „Pentagon-Papiere" an die amerikanische Presse weitergegeben. Das siebentausendseitige Dokument wurde 1971 in Auszügen von der Washington Post und der New York Times veröffentlicht.  Diese Informationen  lösten ursächlich den Watergate-Skandal aus. Richard Nixon beschloss nach Ellsbergs Verhaftung dessen Psychiater abzuhören, um Ellsberg, wenn möglich, zu diskreditieren. Diese Entscheidung führte später zu Nixons Rücktritt und dem Ende des Vietnamkrieges. [Ich erkläre den Krieg. Vietnam – Der Mechanismus einer militärischen Eskalation]

Derzeit arbeitet der Ökonom am Massachusetts Institute of Technology, seinem politischen Engagement ist Ellsberg bis heute treu geblieben. In Vorträgen, Interviews und Artikeln kritisierte er sowohl die Irak-Kriege als auch die amerikanische Innenpolitik [TAZ-Inteview 2005: "Den USA droht ein Polizeistaat"].

O-Ton Ellsberg: „Regierungsbeamte lügen jedes Mal, wenn sie den Mund aufmachen." Vermutlich ist diese Feststellung heute zutreffender denn je. Für mich repräsentiert Dan Ellsberg das "Andere Amerika", also herzlichen Glückwunsch!

Die Chefarztfrau

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