Alles nur Angabe? Irans Rüstungsprojekte unter der Lupe

(Foto: PixelQuelle.de/ Christel Mückter) Doch nur ein schwarzes Schaf im Wolfspelz?

Gerade äußerte der amerikanische Enthüllungsjournalist Seymour Hersh im Magazin „The New Yorker" seine Zweifel an einem iranischen Atomrüstungsprogramm [THE NEXT ACT]. Wie so oft beruft sich Hersh auf anonyme Insider-Quellen. Laut denen soll die US-Administration die Veröffentlichung eines CIA-Berichtes unterdrücken, nach dem es keine ernsthaften Hinweise auf ein Atomwaffenprogramm des Iran gäbe. [Telepolis: Keine Hinweise auf iranisches Atomwaffen- programm]

Über die tatsächlich Gefährlichkeit des iranischen Atomprogramms hatte ich bereits im April spekuliert [Iran im Club der Atommächte, da ist der Wunsch der Vater des Gedanken!]. Zum Glück ist wenigstens der damals von mir prognostizierte Kriegsbeginn ausgeblieben. Mehr als bloße Spekulationen über Teherans Atompläne sind also zur Zeit schlecht möglich. Immerhin besteht die wage Möglichkeit, dass sich das Mullahregime bereits anderweitig Atomwaffen beschaffen konnte [Verfügt der Iran bereits über Atomwaffen?]

Auch die Verwendbarkeit der erst neulich beim Manöver „Großer Prophet 2" getesteten Langstreckenraketen ist fraglich. Die Reichweite der präsentierten ballistischen Shahab 3-Raketen wird zwar von westlichen Medien auf mindestens 2000 Kilometer geschätzt, russische Militärtechniker bewerten deren Einsatzfähigkeit allerdings recht Kritisch. Die Raketen vom Typ Shahab sind Weiterentwicklungen der nordkoreanischen Nodong-3 und die basiert auf der sowjetischen SCUD-Rakete. Um deren Reichweite auf 2 000 Kilometer zu erhöhen, müsste der Gefechtskopf abmontiert werden. Letztes Jahr erklärte der damalige iranische  Verteidigungsminister Shamkhani, dass der Flüssigtreibstoff der Rakete durch Festtreibstoff ersetzt worden sei, wodurch eine höhere Reichweite und Treffsicherheit erzielt werden könne.. Nach Angaben der russischen Militärzeitschrift "Nesawissimoje Wojennoje Obosrenije" ist das technisch unmöglich – a ha.

Ähnlich kritisch äußern sich die Russen zum iranischen Superkavitations-Torpedos. Die von den Iranern vorgeführte Waffe wurde von Experten als sowjetischen Torpedo "Schkwal" identifiziert. Der Torpedo hat nur eine Reichweite von maximal 11 Kilometer und ist damit für den Seekrieg gegen moderne Flottenverbände nur beschränkt geeignet.

Generell scheint es mehr als fraglich, ob der Iran wissenschaftlich und technologisch überhaupt zur Eigenentwicklung solcher anspruchsvollen Systeme fähig ist.Als Drohszenario taugen Teherans Wunderwaffen aber allemal und zur Bedrohung des Tankerverkehrs im Persischen Golf reicht „Low Tech" völlig aus.

Die Chefarztfrau

Es ist tatsächlich passiert, meine Kurzgeschichte "Aimée: Herr im eigenen Haus." gehört zu den zehn für den Publikumspreis nominierten Texten des Autorenwettbewerbs "what if" und steht ab heute zum Voting bei Telepolis online.

Werbung

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*