Immer mehr Frauen reisen nach Osteuropa, um schwanger zu werden oder ihr Kind von einer Leihmutter austragen zu lassen. Die beiden „Welt am Sonntag"-Autoren Jens Hartmann und Evgeni Rybka sprechen gar von einem „blühenden Handel" mit dem Geschäft Kind in der Ukraine, weil in Deutschland jedes sechste Paar ungewollt kinderlos ist. Der Fruchtbarkeitstourismus führt nach Osteuropa. Dort versuchen die kinderlosen Paare aus dem Westen ihre Sehnsucht nach einem Baby zu stillen. In Tschechen gibt es inzwischen 17 Reproduktionskliniken, in Polen 41, in der Ukraine 19. Die Zahlen steigen. Die Kliniken besorgen Eizellen, die sie den Spenderinnen für 300 Dollar abkaufen. Verkaufswert auf dem Weltmarkt: Zwischen 4000 und 5000 Dollar. Ein ebenso lukratives wie zweifelhaftes Geschäft.
Eizellen ganz legal im Osten
Die Kliniken sind gut organisiert und bieten All-Inklusive-Dienstleistungen vom Flug über das Hotel, bis zur passenden Eizelle – billiger als im Westen und ganz legal. Denn die dort angebotenen Dienstleistungen wie Leihmutterschaft und Eizellspende sind in Deutschland verboten. Unkalkuliertbar bleibt indes das juristische und medizinische Risiko – für die Leihmütter, Eizellspenderinnen und ihre Kunden. Unklar bleibt, wer zum Beispiel das Risiko übernimmt, wenn das Kind, das die Leihmutter zur Welt bringt, krank ist, was passiert, wenn sich das zukünftige Elternpaar vor der Geburt ihres Wunschkindes trennt, was passiert, wenn die Leihmutter plötzlich Drillinge, anstelle des einen Wunschkindes erwartet… Lang ist die Liste der Risiken. Trotzdem: Der Fruchtbarkeistourismus wächst und auch in Deutschland werden Stimmen laut, ob die strenge Gesetzeslage („Warum sind Samenspenden erlaubt, Eizellspenden hingegen nicht") nicht überholt ist.
Teure künstliche Befruchtung in Deutschland
Die Reproduktionszentren in Deutschland sind nicht nur durch die Konkurrenz im Ausland unter Druck geraten. Die 2004 eingeführte 50-prozentige Zuzahlung von Patienten bei der künstlichen Befruchtung hat Spuren hinterlassen. Nur noch 10000 Kinder werden auf jährlich auf diese Weise gezeugt. 2003 waren es noch doppelt so viele. Pro Versuch müssen Patienten 1000 bis 1500 Euro hinzu zahlen. Für viele zu viel Geld. Hinzu kommt: Die Erfolgsquote in Deutschland ist geringer als im Ausland.
Andere Technologie im Ausland
Der Grund ist eine Technologie, die hirzulande verboten ist. Nach deutschem Gesetz werden Eizellen bereits zwei Tage nach der künstlichen Befruchtung zurück in den Uterus versetzt. Anderswo warten die Embryologen bis zum fünften oder sechsten Tag ab und setzten nur die geeigneten ein, denn nur etwa jede zehnte befruchtete Eizelle hat auch das morphologische Potential, zu einem Menschen zu werden. In Deutschland muss jedoch jeder lebensfähige Embryo in die Gebärmutter eingepflanzt werden, das lässt auch die Gefahr einer Mehrlingsgeburt wachsen. Diese Gesetzeshürden und die hohe finanzielle Eigenbeteiligung werden vermutlich den Fruchtbarkeitstourismus weiter wachsen lassen. In der Ukraine rechnet man jedenfalls mit einem Ansturm aus dem Westen in investiert Millionen in die Reproduktionszentren. Wenig erstrebenswert scheint es jedoch, bei diesem "Geschäft" mitzumischen.
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Ist ein echt schwieriges Thema, in der WIrtschaftswoche gab es einen interessanten Artikel dazu, der den Lobbyismus der Pharmabranche, die sehr sehr viel an den WUnschkindern verdient aufzeigt.Es ist ein operativer Eingriff den man nicht mal einfach so machen sollte.
Ist ein echt schwieriges Thema, in der WIrtschaftswoche gab es einen interessanten Artikel dazu, der den Lobbyismus der Pharmabranche, die sehr sehr viel an den WUnschkindern verdient aufzeigt.Es ist ein operativer Eingriff den man nicht mal einfach so machen sollte.
Ja, ich finde auch, dass es ein kompliziertes Thema ist, aber wenn man selbst betroffen ist sieht man das ganze mit anderen Augen und sucht sich die Mittel um es irgendwie zu schaffen.
Ja, ich finde auch, dass es ein kompliziertes Thema ist, aber wenn man selbst betroffen ist sieht man das ganze mit anderen Augen und sucht sich die Mittel um es irgendwie zu schaffen.