Alkohol im Blut: wie lange ist er nachweisbar?

Was zählt wirklich im Kampf um den Promillegehalt? Mythen über Mythen existieren darüber wie man am besten einem hohen Alkoholpegel entgegenwirkt. Sei es mit der Schaffung einer guten Grundlage von besonders fettreichem Essen oder dem zusätzlichen Trinken von Mineralwasser, welcher der Dehydrierung und dem gefürchteten Nachdurst vorbeugen soll. Doch hilft das alles nichts, wenn es beim Promilletest heißt: „Bitte einmal ins Röhrchen pusten!“ Auch hier gilt: Vorsorge ist besser als Nachsorge! Wie lange Alkohol im Blut nachweisbar ist, hier eine Aufklärung.

Alkohol im Blut: Die Promille-Konzentration

Wie viel man im Allgemeinen getrunken hat, kann man im Blut feststellen und wird in der so genannten Blutkonzentration (BAK), also in Gewichtsanteilen als g/kg oder auch Promille gemessen. Promille werden dabei im Verhältnis von einem tausendstel Gramm zu Kilogramm ausgedrückt. Eine einzige Promille entspricht damit der Zahl 0,001.
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Alkohol im Blut: Der chemische Abbau im Körper

Der trinkbare Alkohol besteht chemisch aus Ethanol und wird über die so genannte Alkoholdehydrogenase (ADH) durch Isoenzyme vorwiegend in der Leber abgebaut. Auch kommt es in kleineren Mengen in den Schleimhäuten, dem Magen, dem Darm und den Lungen vor. Durch dieses Enzym wird dieses trinkbare Ethanol zu Acetaldehyd umgewandelt, was dem menschlichen Körper dann zu einem Abbau des Alkohols aus dem Blut von ungefähr von 0,1 ‰ bei 0,1 ‰ bis 0,2 ‰, d.h. im Mittel 0,15 g/kg, pro Stunde verhilft.
Interessant ist dabei, dass ein Alkoholspiegel oberhalb von 2 ‰ diese Ethanolelimination ablaufen. Grund dafür ist das mikrosomale Ethanol-oxidierende System, das am Abbau des Ethanols ebenso beteiligt ist. In diesem MEOS wird die Verstoffwechselung von Substanzen vermindert oder zu toxischen Metaboliten (Zwischenprodukte) verschoben. Hat man nun einen Ethanolspiegel von 0,1 g/kg, ist zu wenig Konzentration vorhanden, um das System der Alkoholdehydrogenase (ADH) vollständig anzureichern.
Achtung: In den unteren Bereichen der Blutalkoholkonzentration ist der Abbau von Alkohol abhängig von der Zeit nicht mehr linear! Bei dem Abbau werden auch kleine Mengen an Ethanol unverändert einfach ausgeschieden. Bei der Ausscheidung helfen dem Organismus die Lunge (3 %) und die Nieren (1 -2 % ).

Den Blutalkoholspiegel beeinflussen durch das eigeneTrinkverhalten

Wer hätte das gedacht, aber ein entscheidender Faktor für die Verbleibdauer von Alkohol im Blut ist maßgeblich das eigene Trinkverhalten! Das, was man trinkt und wie groß die einzelne Magenfüllung ist, spielt dabei eine große Rolle. Generell gilt hier als Tipp, dass süße und kohlensäurehaltige und zudem warme Getränke leichter verdaulich sind und den Magen schneller wieder verlassen als kalte oder bittere Flüssigkeiten. Auch gilt es, entgegen dem weit verbreiteten Glauben mit einem gut gefüllten Magen gut gewappnet vor dem Alkohol zu sein, dass Alkohol in einem gut gefüllten Magen länger verbleibt und diesen belastet – vor allem bei fettreichem Essen. Das passiert, da durch das Essen in den Magenschleimhäuten eine vergrößerte Diffusionsbarriere von Ethanol auftritt, so dass der Alkohol länger im Magen verweilt und die Abbaukurve sehr flach verläuft.
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Individuelle Faktoren für den Abbau von Alkohol im Körper

Auch individuelle Faktoren wie die Körpergröße, das Körpergewicht und das Geschlecht spielen natürlich ebenso eine große Rolle dafür, welche Blutalkoholkonzentration vorliegt und wie schnell es vom Körper abgebaut werden kann. Auch die Anzahl der Isoenzyme der Alkoholdehydrogenase ist dabei wichtig, denn Alkohol ist wasserliebend und fettabweisend und verteilt sich nach der Aufnahme im Körperwasser. Das Fettgewebe ist davon wenig betroffen.

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