Wieder einmal hat es die AfD geschafft, die Mehrheitsverhältnisse in einem Landtag umzukrempeln: Nach Sachsen Anhalt (24,3 %), Baden-Württemberg (15,1 %) und Rheinland-Pfalz (12,6 %) schaffte es die AfD in Mecklenburg-Vorpommern zum zweiten Mal ein Ergebnis oberhalb der 20-Prozent-Marke zu erzielen. Damit löst sie die CDU als zweitstärkste Kraft in Mecklenburg-Vorpommern ab.
Die Zahlen der Nachwahlbefragung zeigen, dass es der AfD wie keiner zweiten Partei gelungen ist, Nichtwähler von 2011 zur Stimmenabgabe zu mobilisieren. Demnach stimmten etwa 56.000 Nichtwähler von 2011 für die rechtspopulistische Partei. Zudem drifteten zahlreiche Wähler von anderen Partei zur AfD hinüber. Neueste Zahlen zeigen, dass überraschenderweise 18.000 Wähler von der Linken zur AfD wechselten, außerdem kehrten 16.000 Wähler der SPD den Rücken und 23.000 der CDU.
Außerdem veröffentlichte die Forschergruppe für Wahlen “Infratest dimap“ den AfD-Durchschnittswähler. Er ist männlich, zwischen 30 und 59 Jahren alt, hat einen Realschulabschluss und ist Arbeiter oder arbeitslos.
Übrigens liefen auch einige Wähler von der NPD zur AfD über. 2016 liegt die NPD bei 3 Prozent und verlor das selbige zur vorhergegangenen Landtagswahl 2011 (6,0 %). Somit zieht die NPD, ebenso wie die FDP (+0,2 %) und die Grünen (-3,9 %) nicht in den Mecklenburg-Vorpommerschen Landtag ein.
Mit einer Stimme für die AfD drücken die Wähler vor allem eines aus: Frust und Ablehnung gegen die aktuelle Politik. Man wolle ein klares Zeichen gegen die anderen Parteien und gegen die aktuelle Flüchtlings-Politik setzen. Die AfD-Politikerin Beatrix von Storch sagte dazu, es sei „der Anfang vom Ende der Ära Merkel […] Die Menschen wollen diese Politik nicht!“.