Äquivalent oder equivalent – Das ist hier die Frage

Im Mathe-Unterricht haben viele ihre erste Begegnung mit dem Begriff „äquivalent“ gehabt„Äquivalent“ oder „equivalent“ – um die Frage nach der richtigen Schreibweise zu beantworten, hilft eine kurze Internetrecherche. Wer zum Beispiel „equivalent duden“ oder „equivalent bedeutung“ bei der Google-Suche eintippt, erhält die Meldung „Enthält auch Ergebnisse für äquivalent duden“ beziehungsweise „Enthält auch Ergebnisse für äquivalent bedeutung“. Und damit ist das Rätsel im Prinzip schon gelöst: Die richtige Schreibweise im Deutschen ist „äquivalent“.

Dass man bei der Schreibweise von „äquivalent“ ins Stocken kommen kann, liegt nicht zuletzt daran, dass es sich um ein Wort handelt, das ursprünglich aus der Wissenschaft kommt. Dort verwendet man heute viele Schreibweisen in internationalisierter Form. Die im Deutschen typischen Umlaute („ä“, „ö“, „ü“) kommen dort nicht vor und verursachen so manches Kopfzerbrechen bei der Rechtschreibung, schließlich heißt es im Englischen ja „equivalent“.

Ein Umlaut sorgt für Verwirrung

Was im Deutschen früher beispielsweise „Äthanol“ hieß, heißt heute – jeder Autofahrer weiß ein Lied davon zu singen – „Ethanol“, geschrieben wie im Englischen. Doch wirklich konsequent ist in der Sprache wohl nur selten etwas: der „Äther“ etwa heißt zwar in der Chemie heutzutage tatsächlich ganz brav „Ether“, im Alltagsgebrauch aber ist die Schreibweise immer noch mit Umlaut „ä“ versehen: „Äther“. Das Gleiche gilt übrigens für die (frühere) Physik, wo mit Äther, anders als in der Chemie, allerdings nie eine Substanz gemeint war, sondern das Gegenteil. Man nahm nämlich an, dass auch ein Raum, in dem völliges Vakuum herrscht, nicht wirklich leer sei, sondern selbst aus einer Art Fluidum bestehe – eben dem Äther.

Gerade um die mit einem „Ä“ beginnenden Fremdwörter scheint eine beinahe babylonische Sprachverwirrung zu herrschen – wir haben also Glück, dass die Lage bei unserem Wort, „äquivalent“, nicht ganz so kompliziert ist: Es schreibt sich im Deutschen auch heute noch mit Umlaut, also mit „ä“.

Gebrauch und Ursprung des Wortes „äquivalent“

Manche kennen das Wort „äquivalent“ vielleicht noch aus dem Mathe-Unterricht, aus der Arbeit mit Termen, Gleichungen und Variablen: Fast immer ging es darum, diese Rechenausdrücke so umzuformen, dass sie trotzdem noch den gleichen mathematischen Wert besaßen – also gleichwertig, sprich äquivalent, waren.

Eben das ist die Bedeutung dieses Wortes, dass bezüglich seiner Herkunft sowohl lateinische als auch griechische Wurzeln aufweist: Zwei Dinge sind dann äquivalent, wenn sie genau gleichwertig sind beziehungsweise das Gleiche aussagen.

Der Begriff „äquivalent“ wird häufig im mathematischen und naturwissenschaftlichen Zusammenhang gebraucht, ebenso auch in der Logik oder Informationstheorie. Umgangssprachlich wird es bisweilen auch verwendet, um dem Gesagten eine besonders seriöse Note zu geben.

Foto: olly – Fotolia

Eine Meinung

  1. Selbiges gilt wohl auch für Äqulibrium.

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