Ältere Fahrer und das Unfall-Geschehen im Straßenverkehr

Verkehrsunfälle mit Senioren im Jahr 2012

Kürzlich stellte das Statistische Bundesamt die Unfallstatistik 2012 vor. Wir besuchten die Pressekonferenz in Berlin und wurden mit detaillierten Informationen regelrecht zugeschüttet. Hier nur einige der umfangreichen Daten.

Ein tödlicher Verkehrsunfall beendete 2012 das Leben von exakt 3.600 Menschen – noch nie gab es seit Beginn der Unfallstatistik im Jahr 1950 so wenig Verkehrstote. Grundsätzlich erfreulich, doch immer noch viel Leid. Dabei gab es insgesamt 994 Unfälle, in den Menschen von 65 Jahren und mehr starben; gegenüber der Unfallstatistik 2011 ein Rückgang von 4,8 Prozent. Bemerkbar ist hierbei, dass Senioren aufgrund ihres aktiveren Lebenswandels häufiger als Rad- oder Motorradfahrer ums Leben kamen. Die diesbezüglichen Unfallzahlen stiegen um 11 auf 221 beziehungsweise um 10 auf 45. Die Anzahl der als Fußgänger durch Verkehrsunfälle verschiedenen Senioren sank 2012 um 10,5 Prozent, während die der als Pkw-Insassen verstorbenen betagten Mitmenschen um 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr sank.

Deutlich mehr Unfälle mit Seniorenbeteiligung

Unfälle brachten in Bezug auf alle Einwohner ihrer Altersgruppe 59 Senioren pro Million Einwohner um. Damit haben Menschen ab 65 Jahren nach den jungen Fahranfängern das zweitgrößte Todesrisiko im Verkehr. Die demografische Entwicklung brachte es mit sich, dass der Anteil bei einem Unfall getöteter Senioren aller im Straßenverkehr ums Leben Gekommenen von 16,6 Prozent im Jahr 1992 auf 27,4 Prozent im Jahr 2012 zunahm – also von einem Sechstel auf mehr als ein Viertel. Bezüglich ihres Bevölkerungsanteils sind ältere Menschen weniger oft in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt. Wenn sie aber als Pkw-Fahrer an einem Verkehrsunfall beteiligt sind, haben sie in zwei Drittel der Fälle die Hauptschuld an dem Unfall, bei den über 75-jährigen sind es gar über drei Viertel.

Alte Menschen bei einem Unfall besonders gefährdet

Die Unfallstatistik besagt weiterhin, dass ältere Menschen bei einem Unfall mit Personenschaden relativ schwere Unfallfolgen hinnehmen müssen. So waren 9,4 Prozent der durch Verkehrsunfälle verletzten Auto-Insassen wenigstens 65 Jahre alt, jedoch 22,2 Prozent der hierbei ums Leben Gekommenen. Die Menge der Senioren an allen, die bei einem Verkehrsunfall auf dem Fahrrad geschädigt wurden, lag bei 16,7 Prozent; bei den Passanten betrug der Seniorenanteil 20,7 Prozent. Allerdings waren über 50 Prozent der durch eine Unfall getöteten Radler und Fußgänger 65 Jahre oder älter. Die Unfallstatistik vermutet das hohe Todesrisiko älterer Personen nach Verletzungen durch Verkehrsunfälle in der im steigenden Alter sinekenden Widerstandsfähigeit des Körpers.

Bilder: Arild Eichbaum

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