Photoshop ist gleichbedeutend mit der digitalen Bildbearbeitung – sie hat unsere Sicht auf die Dinge nachhaltig verändert. Jetzt ist das Programm ein Vierteljahrhundert alt geworden.
Die Anfänge: Ein Familienprojekt in Michigan
Photoshop war zwar nicht die erste Software, die mit dem Ziel der Bildbearbeitung entwickelt wurde, aber sie wurde mittelfristig zur erfolgreichsten – was wohl kaum einer geahnt hätte, wenn man sich die Geburtsstunde des Programms einmal ins Gedächtnis ruft: Es war im Jahr 1987, als an der Universität von Michigan ein Doktorand namens Thomas Knoll eher beiläufig eine Software programmierte, die ihm dazu dienen sollte, die verschiedenen Graustufen auf einem Monitor anzuzeigen. Das kleine Programm bekam den Namen „Display“ und wäre wohl wieder in der Versenkung verschwunden, wenn nicht Knolls Bruder John auf die Software seines Bruders aufmerksam geworden wäre. Der war im Spezialeffekt-Studio von Star-Wars-Erschaffer George Lucas tätig und erkannte sofort das Potenzial, das in dem Programm steckte: Damit ginge in Sachen Bildbearbeitung noch mehr.
Mehr Filter und Bildformate
Die Brüder bauten das Programm aus: Sie statteten es mit mehreren Filtern aus und brachten es dazu, gleich mehrere Bildformate zu erkennen. Zusätzlich ermöglichten sie, dass einzelne Bestandteile des Bildes verändert werden konnten, ebenso wie die Farbsättigung einer Aufnahme.
Als die Brüder Knoll der Meinung waren, ihr Bildbearbeitungsprogramm zur Marktreife gebracht zu haben, machten Sie sich auf die Suche nach einem Partner-Unternehmen aus der IT-Welt.
Adobe greift zu
Nachdem mehrere Unternehmen abgewinkt hatten, sicherte sich Adobe 1988 den Deal mit den Brüdern – es sollte aber noch bis zum Februar 1990 dauern, als die Version 1.0 in die Regale kam.
Der Markterfolg stellte sich sofort ein und vergrößerte sich durch die Digitalisierung der Fotografie noch.
Die Brüder John und Steve Knoll bewiesen dabei in geschäftlicher Hinsicht Weitblick: Sie hatten Adobe zunächst lediglich eine Lizenz zum Vertrieb von Photoshop eingeräumt. Als sich der Markerfolg einstellte und Adobe ihnen alle Rechte abkaufen wollte, fiel der Preis dann entsprechend hoch aus. Steve machte nichtsdestotrotz beim Spezialeffekte-Studio Industrial Light & Magic weiter Karriere und gewann für „Fluch der Karibik 2“ sogar einen Oscar, während Thomas auf seinen Dortortitel verzichtete und in den folgenden Jahren leitender Entwickler für Photoshop wurde.