Vor allem die großen Kassen bitten zur selbigen: Jeder dritte Versicherte muss im kommenden Jahr mit höheren Krankenkassenbeiträgen rechnen, trotz reichlich Rücklagen. Der Grund: Die ungleiche Verteilung der Gelder.
Mehr als ein Prozent des Bruttogehalts
Rund ein Drittel aller Versicherten sind betroffen: Sie müssen in 2016 mit einer Anhebung ihrer Beiträge rechnen, die über den vom Gesundheitsministerium prognostizierten Zusatzbetrag von 1,1 Prozent des Bruttogehalts hinausgeht – darauf weisen die Modellrechnungen der Finanzabteilungen verschiedener Krankenkassen hin. Vor allem die Mitglieder großer Kassen sind betroffen: die der Ersatzkassen wie die Barmer GEK, die DAK, die KKH ebenso wie die der AOK Rheinland und die AOK Hessen. Auch die Betriebskrankenkassen vermelden steigende Zusatzbeiträge: Zu ihnen gehören die Deutsche BKK, die Novitas BKK und die Viactiv (BKK vor Ort). Die endgültigen Entscheidungen der Verwaltungsräte über die Erhöhungen stehen noch im Dezember an.
Zusatzbeiträge: Arbeitnehmer tragen die Last allein
Eigentlich hatte das Bundesministerium für Gesundheit geschätzt, dass der durchschnittliche Zusatzbetrag von 0,9 auf 1,1 Prozent angehoben werden würde und der Kassenbeitrag um 0,2 Prozent auf 15,7 Prozent steigt. Dabei werden die Erhöhungen über den sogenannten Zusatzbeitrag finanziert, den die Versicherten der Kassen allein zu zahlen haben. Arbeitgeber hingegen sind fein raus: Seit Anfang des Jahres die Krankenkassenfinanzierung reformiert wurde, wurde ihr Betrag auf 7,3 Prozent gedeckelt. Sollten die Kassen nun mehr Geld benötigen, können Sie dennoch einen zusätzlichen Beitrag selbst bestimmen – wie nun in diesem Fall. Es sind zwar Rücklagen vorhanden, doch sind diese ungleichmäßig über die Krankenkassen verteilt.
Daher dürften ungefähr 24 Millionen Versicherte um die Weihnachtstage herum die Ankündigungen der Erhöhungen per Post zugestellt bekommen.
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