Eines ist garantiert neu an der 53. Bundesliga-Saison, die am heutigen Freitag startet: Zum ersten Mal kommt die „Hawkeye“-Technik zum Einsatz, mit der unzweifelhaft entschieden werden kann, ob ein Ball hinter der Torlinie war oder nicht. Und sonst? Mit dem FC Ingolstadt betritt der 54. Neuling die Erstligabühne und der SV Darmstadt 98 spielt zum ersten Mal seit 33 Jahren wieder in der Bundesliga. Was es außerdem zum ersten Spieltag zu sagen gibt, lesen Sie hier!
Werder begrüßt den Abtrünnigen
Gleich am Freitagabend kommt es zum alten Nord-Süd-Klassiker Bayern München gegen den Hamburger SV. Bayern strebt die vierte Meisterschaft in Folge an – das wäre Rekord! Hamburg will die dritte Relegation in Folge vermeiden – auch das wäre Rekord! Aber: Beim HSV brennt schon wieder der Baum. Das peinliche Pokal-Aus beim Vierligisten Jena, die leidige Rucksack-Affäre, das falsch bedruckte T-Shirt aus dem Fan-Shop … Viel zu tun also für HSV-Trainer Bruno Labbadia!
Am Samstagnachmittag steht ein Spiel besonders im Blickpunkt: Schalke 04 gastiert bei Werder Bremen – und bringt den just aus Bremen gekommenen Stürmer Franco di Santo mit. Obwohl der bei seiner Verabschiedung bei den Werder-Fans ordentlich auf die Tränendrüse drückte („Ich habe euch geliebt, ich liebe euch und ich werde euch immer lieben!“), werden die ihm wohl eher einen ungemütlichen Empfang bereiten. Schließlich hatte di Santo dem Werder-Coach Viktor Skripnik versprochen, an der Weser zu bleiben, nur um dann zwei Tage später zu wechseln.
Beide Aufsteiger müssen ebenfalls am Samstag um 15:30 Uhr ran: Zweitligameister FC Ingolstadt reist zum FSV Mainz 05 und Darmstadt 98 empfängt Hannover 96, die sich in der abgelaufenen mit Ach und Krach vor dem Abstieg retten konnten. Ingolstadt musste gleich im Pokal beim Regionalligisten Unterhaching die Segel streichen, nicht gerade ein Saisonstart nach Maß. Bei Mainz muss sich zeigen, wie Mannschaft die Abgänge der Stützen Geis (zu Schalke) und Okazaki (zu Leicester City) kompensiert. Die Darmstädter „Lilien“ haben einen bemerkenswerten Durchmarsch aus der dritten in die erste Liga hinter sich, erscheinen aber zumindest auf dem Papier als schwächste Mannschaft der Liga. Bei Hannover wechselte der Dreh- und Angelpunkt Stindl nach Mönchengladbach und die komplette Offensivabteilung wurde runderneuert.
Zur gleichen Zeit trifft in Leverkusen die Bayer-Elf auf den die TSG Hoffenheim. Beide Teams stehen für Offensivfußball – noch nie ging eine Begegnung dieser beiden Mannschaften torlos aus. Das letzte Nachmittags-Spiel am Samstag ist die Partie FC Augsburg gegen Hertha BSC. Die Augsburger, zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte für den Europapokal qualifiziert, warten seit vier Jahren auf einen Sieg zum Saisonauftakt. Allerdings hat Berlin in drei Partien in Augsburg bislang noch kein Tor zustande gebracht.
Am Samstagabend kommt es gleich zu einem Aufeinandertreffen zweier stark eingeschätzter Mannschaften: Borussia Dortmund empfängt Borussia Mönchengladbach. Dortmund will unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel die holprige letzte Saison vergessen machen. Beiden Gladbachern hat der Neuzugang Stindl bislang einen bärenstarken Eindruck hinterlassen.
Vizemeister VfL Wolfsburg muss zum Auftakt am Sonntag gegen die Frankfurter Eintracht ran. Nach wie vor wird in Niedersachsen um den Mittelfeldregisseur de Bruyne gezittert, für den Manchester City angeblich 80 Millionen Euro hinblättern will. Die Eintracht, bei denen Rückkehrer Armin Veh auf der Trainerbank sitzt, muss nach wie vor auf Top-Torjäger Alex Meier verzichten.
Den Premierenspieltag beschließen der VfB Stuttgart und der 1. FC Köln. Stuttgart, in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag gerettet, setzt auf eine neue, offensive Spielweise und einen gesunden Angreifer Ginczek. Bei Köln will der neue Stürmer Modeste (aus Hoffenheim) seinen überragenden Eindruck aus dem Pokalspiel in Meppen, wo er einen Hattrick erzielte, bestätigen.
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