Fast jeder Mensch träumt von einem besseren Gehalt. Damit es nicht nur ein Traum bleibt, muss verhandelt werden – und zwar mit dem Chef. Doch wie stellt man das am besten an?
In der Regel stehen Gehaltverhandlungen nach eineinhalb bis zwei Jahren an. Wer in diesem Zeitraum seine Leistungen gesteigert hat, kann das Gespräch mit seinem Vorgesetzten suchen. Doch, wer glaubt, dass allein Leistung zählt, irrt. Es kommt auch darauf an, den richtigen Zeitpunkt für das Gespräch zu treffen. Montagmorgen und Freitagnachmittag sind schlechte Tage für Gehaltsforderungen. Und auch Jahreszeiten können Vorteile bringen: Das Frühjahr ist besser geeignet als der Winter, da die meisten Kollegen Ende des Jahres um mehr Gehalt bitten und die Gefahr besteht, dass man in der Masse abgefertigt wird. Auch die wirtschaftliche Lage des Unternehmens sollte berücksichtigt werden, geht es ihm gut, ist der Zeitpunkt für ein Gehaltsgespräch natürlich günstiger, als wenn es gerade in einer tiefen Krise steckt.
Gründlich vorbereiten
Bereiten Sie sich auf das Gespräch gründlich vor, spontane Schnellschüsse sind eher nicht ratsam. Argumente, die mit Zahlen zu belegen sind, wirken besonders gut. Mehr Verkäufe oder kürzere Arbeitsprozesse, Einsparungen oder ein Mehrwert für das Unternehmen sind schlagende Gründe, warum einem Mitarbeiter eine Gehaltserhöhung zustehen kann.
Das Gehalt eines oder mehreren Kollegen als Referenz zu nehmen, kommt bei den Vorgesetzten hingegen gar nicht gut an. Schließlich geht es nicht um den Kollegen, sondern um einen selbst. Wenn über Gehaltswünsche gesprochen wird, nennen Sie besser eine konkrete Zahl und keine „Preisspanne“. Überlegen Sie sich außerdem, ob Sie auch Alternativen zur Gehaltserhöhung akzeptieren würden: einen Dienstwagen zum Beispiel.
Übung macht den Meister
Bitten Sie doch mal einen Freund, die Rolle des Vorgesetzten zu übernehmen und Ihnen in der „Gehaltsverhandlung“ deutlich zu widersprechen. Das trainiert die Argumentationsstärke und auch Ihre Kritikfähigkeit. Denn auch bei Gehaltsverhandlungen gilt: Übung macht den Meister. Sehen Sie sich auch nicht als Bittsteller, sondern gehen sie selbstbewusst in die Verhandlung. Unterwürfigkeit ist nicht die richtige Haltung.
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