Auszeit für Körper und Geist: Deshalb schlafen wir

Im Schlaf sind uns überlebenswichtige Maßnahmen nicht möglich: Wir können uns nicht fortpflanzen, nichts essen und uns auch nicht vor Angriffen wehren. Und trotzdem würden wir ohne Schlaf nicht überleben. Warum ist die Nachtruhe so wichtig für Körper und Gehirn?


Schlaf ist lebenswichtig

Äußerliche Anzeichen sind kaum bis gar keine Bewegungen, geschlossene Augen und ruhige Atmung. Innerlich passiert beim Schlafen jedoch viel mehr. Rund ein Drittel seines Lebens verbringt der Mensch in diesem Ruheszustand – zwar nicht so viel wie Fledermäuse oder Streifenhörnchen, die rund 20 Stunden am Tag verschlafen, aber wesentlich länger als Pferde, die nur drei Stunden schlummern müssen. Nicht nur Säugetiere schlafen, auch Reptilien und Fische benötigen hin und wieder Ruhepausen. Das schützt alle Lebewesen vor Leistungsabfall, Konzentrationsstörungen und schließlich auch vor dem Tod. Denn wer ständig vom Schlafen abgehalten wird, stirbt. Schlafentzug ist deshalb auch eine weit verbreitete Foltermethode.

Das Gehirn räumt im Schlaf auf

Forscher versuchen nun schon seit Längerem herauszufinden, warum wir wie schlafen. Fest steht, dass wir in der Nacht – die dem natürlichen Biorhythmus nach die bevorzugte Tageszeit für Schlaf ist – die Erlebnisse der vergangen Stunden verarbeiten und uns von den Anstrengungen erholen. Im Schlaf wird der Energiespeicher wieder aufgeladen und angesammelter Unrat aufgeräumt. Das ist sowohl gedanklich, als auch molekular zu verstehen.

Demnach gibt es für das Gehirn nur zwei Zustände, die mit einem Gastgeber auf einer Party vergleichbar sind: Als Gastgeber ist man entweder wach, passt auf und nimmt seine Umgebung wahr oder man zieht sich zurück und räumt die Überreste der Feier auf. Beim Schlafen wird der Müll im Kopf über das Hirnwasser aus dem Gehirn gespült, in den Blutkreislauf abgegeben und von dort aus abtransportiert.

Was im Gehirn und Körper während des Schlafens tatsächlich passiert, ist bis heute immer noch nicht ausreichend geklärt. Auch die Auswirkungen von fehlendem oder unruhigem Schlaf auf Körper und Geist sind nicht vollständig bekannt. Dass Saubermachen aber prinzipiell wichtig ist, steht außer Frage. Also: Augen zu und aufräumen!

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