Klavier oder Karate? Italienisch oder IT? Kinder haben viele Leidenschaften und Talente. Doch wie erkennt und fördert man sie?
Talent: Mischung aus Genen und Umwelteinflüssen
Der Opa sieht in seinem Enkel einen großen Ingenieur von morgen, der Vater eher den Profifußballer und Mutter das Sprachtalent: Talente sind bei den Kids manchmal schwer zu entdecken – besonders dann, wenn sie bis zum zehnten Lebensjahr vieles ausprobiert und fast ebenso viel wieder verwirft. Wichtig ist dabei, dass es Angebote bekommt und diese unbekümmert testen können. Dabei kann sich herausstellen, das ein Kind gleich mehrere Talente hat – wer musisch begabt ist, kann häufig auch gut rechnen – oder aber ein „Inseltalent“ besitzt, also nur in einer Disziplin herausragt.
Fest steht jedenfalls, das Talent aus einer Mischung von genetischen Anlagen und Umwelteinflüssen entsteht. Anregung in jungen Jahren ist folglich ebenso wichtig wie das genetische Erbgut.
Talentsucher Nr. 1: die Eltern
Trainer und Gitarrenlehrer können Talente auch entdecken und fördern, aber die Eltern sind natürlich ganz nah dran, wenn es sie zu entdecken gilt. Sie beobachten zuerst besondere Lieblingsbeschäftigungen und Leistungen ihrer Schützlinge. Dabei hilft es, sich Fragen wie diese zu stellen: In welchen Bereichen fällt meinem Kind das Lernen besonders leicht? Womit beschäftigt es sich bevorzugt ganz allein? Womit verbringt es gern viel Zeit? Worin ist das Kind Klassenbeste/r? In welchen Bereichen konnte sich das Kind bisher noch nicht ausprobieren, äußert aber den Wunsch? Die Antworten auf diese Fragen dürften bereits den einen oder anderen Talent-Schwerpunkt erahnen lassen.
Liegt’s in der Familie? Erbliche Faktoren
Neben den positiven Anreizen aus dem Umfeld sind es natürlich auch genetische Faktoren, die eine Rolle spielen. Es können sich in ihrem Kind Begabungen widerspiegeln, mit denen bereits der Großvater oder die Großmutter brillierte, und auch die eigene Begabung für das eine oder andere kann der Sohn oder die Tochter mehr oder weniger geerbt haben. Andererseits macht es wenig Sinn, den oder die Nachkommen auf Zwang in eine Richtung zu drängen, die der Familientradition entspricht: Auch einen Arztfamilie kann einen Ingenieur oder eine Ingenieurin hervorbringen.
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