25 Jahre: Happy Birthday, Photoshop!

Photoshop wird dieses Jahr 25 Jahre alt. Grund genug, sich näher mit der unnachahmlichen und doch irgendwie typischen Erfolgsgeschichte des beliebten Bildbearbeitungsprogramms zu befassen, dessen Namen längst zu einem Synonym für die digitale Bildbearbeitung an sich geworden ist.


Die unscheinbaren Anfänge

Photoshop gibt es eigentlich schon länger als 25 Jahre. Tatsächlich wurde das wohl meistgenutzte Bildbearbeitungsprogramm der Welt nämlich schon im Jahre 1987 von Thomas Knoll zu dem Zweck geschrieben, verschiedene Graustufen auf Schwarz-Weiß-Monitoren anzeigen zu können. Wie der Zufall es will, sah Knolls Bruder John, der zu dieser Zeit bereits bei dem Spezialeffektstudio Industrial Light & Magic arbeitete, das enorme Potenzial des kleinen Programms, welches sonst vielleicht nie mehr als eine belanglose Spielerei eines einfachen Doktoranden der University of Michigin geworden wäre. In enger Zusammenarbeit entwickelten die beiden Brüder das kleine Tool, welches zu Beginn im Übrigen noch „Display“ hieß, binnen kurzer Zeit weiter zu einer vollwertigen Bildbearbeitungssoftware mit vielen Filtern, Effekten und Bearbeitungswerkzeugen.

Zeiten der großen Veränderungen

Bevor die beiden Brüder mit ihrem Programm erste Erfolge feiern konnten, mussten sie finanzstarke Helfer aus der IT-Branche finden. Das gestaltete sich weitaus schwieriger, als man es sich aus heutiger Sicht vorstellen kann. Tatsächlich winkten nahezu alle Unternehmen der IT-Industrie dankend ab, was die meisten unter ihnen wohl bis heute bedauern dürften. Einzig der Scanner-Anbieter Barneyscan zeigte sich interessiert genug, um insgesamt 200 Programmkopien von Display zusammen mit seinen Scannern zu verkaufen. Die große Wende kam dann, als die beiden Brüder im September ihren ersten Deal mit Adobe per Handschlag unter Dach und Fach brachten. Bis die finale Version 1.0 von Photoshop in den Handel kam, sollte es aber dennoch bis zum 19. Februar 1990 dauern. Erwähnung verdient dabei, dass Adobe Photoshop lange Zeit fast ausschließlich im Bereich der professionellen Bildbearbeitung genutzt wurde. Dank des fulminanten Siegeszug der Digitalkameras konnte die richtungsweisende Bildbearbeitungssoftware aber zunehmend auch private Anwender für sich begeistern, was Adobe dazu veranlasste spezielle Softwareversionen für Privatanwender auf den Markt zu bringen.

Photoshop und die Gebrüder Knoll heute

Während es um Thomas Knoll in den vergangenen Jahren etwas ruhiger geworden ist, konnte sich sein Bruder John durch sein Mitwirken an diversen Blockbustern, wie etwa „Star Wars“, „Avatar“ oder dem zweiten Teil der „Fluch der Karibik“-Filmreihe, für den er sogar mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, auch unabhängig von Adobe Photoshop einen Namen machen. Photoshop hat es momentan hingegen eher schwer, sich gegen die wachsende Konkurrenz durch andere Bildbearbeitungsprogramme und entsprechende Apps zu behaupten. Das ist aber vor allem auf den folgenschweren Umbau von Adobes Geschäftsmodell weg von Verkaufslizenzen hin zu fortlaufenden Nutzungsgebühren zurückzuführen. Wir gratulieren Photoshop trotzdem zu 25 Jahren Erfolgsgeschichte!

Bildnachweis: Thinkstock, iStock, DragonImages

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