Windpocken sind keine reine Kinderkrankheit. In der Regel bekommt jeder die Windpocken als Kind zwischen dem 2. und 6. Lebensjahr. Durch Tröpfcheninfektion und über die Luft übertragen, sind Windpocken sehr ansteckend. Verläuft die Krankheit bei Kinder eher mild mit Kopfschmerzen, Fieber und den bekannten Pocken, ist diese Virusinfektion bei Erwachsenen lebensgefährlich.
Windpocken bei Erwachsenen – Komplikationen sind nicht selten
Im Gegensatz zu den meisten Kinderinfektionen kann man die Windpocken, selbst bei Erstinfektion im Kindesalter, zweimal bekommen. Meist treten die Viren dann als Gürtelrose auf. Windpocken bei Erwachsenen sind zudem oft mit schweren Komplikationen verbunden. Nicht nur die Symptome sind bei einer Infektion im Erwachsenenalter schwerer. 20 Prozent aller Fälle von Windpocken bei Erwachsenen führen zu lebensgefährlichen Lungen- und Gehirnhautentzündungen oder enden in einem chronischen Nervenleiden. Daher wird eine Impfung empfohlen, die seit 2004 verfügbar ist.
Windpocken bei Erwachsenen: Alles Wichtige auf einen Blick
Windpocken Symptome
- Windpocken sind erbsengroße, rote Punkte, die sich in wässrige Bläschen umwandeln und aufplatzen oder verkrusten können
- Erwachsene haben dabei oft mehr Pocken als Kinder
- auch Schleimhäute, z.B. die Mundschleimhaut oder Augen, können davon betroffen sein
- hohes Fieber bis zu 40 °C, schon vor den ersten Pocken
Windpocken Verlauf
- Inkubationszeit beträgt 12 bis 16 Tage
- Erwachsene sind noch bis zu sieben Tage nach dem Auftreten der ersten Pocken ansteckend
- zunächst allgemeines Gefühl von Erschöpfung und Symptome einer Erkältung
- bereits nach wenigen Tagen kommt das starke Fieber hinzu und die ersten Pocken erscheinen am ganzen Körper
- während Kinder oft nach zwei bis vier Wochen wieder fit sind, bleiben Erwachsene meist mehrere Wochen bettlägerig
- auch nach vier Wochen können immer wieder neue Pocken auftauchen
Windpocken Behandlung
- der Arzt behandelt nur die Symptome der Krankheit und versucht Komplikationen zu verhindern
- Verschreibung fiebersenkender Mittel
- Emulsionen und Tabletten gegen den Juckreiz
Windpocken Komplikationen bei Erwachsenen
- Windpocken können zur Gürtelrose werden
- Atembeschwerden und eine Lungenentzündung
- Gehirnhautentzündung
- starke Bauchschmerzen und weitere Magen-Darm-Beschwerden
- häufig bleiben zudem lebenslange Nervenschmerzen
Windpocken in der Schwangerschaft
- Mutter überträgt den Virus auf den Fötus
- das ungeborene Kind erleidet oft schwere körperliche und neuronale Missbildungen
- bei Neugeborenen kann es zu einer lebensbedrohenden Lungenentzündung kommen
Windpocken Vorbeugung
- der Arzt kann mit einer Blutuntersuchung klären, ob eine Immunität gegen den Varizella-Zoster-Virus vorliegt
- eine Impfung ist vorhanden und wird empfohlen
- die Impfung sollte meist schon im Kindesalter erfolgen und in der Regel alle 14 Jahre aufgefrischt werden
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