Die Stiftung Warentest stufte in einem Vergleich von 50 Diäten die BCM-Diät besonders für schwer Übergewichtige als empfehlenswert ein, weil gerade zu Beginn eine schnelle Abnahme eintrete und das die Motivation steigere.
Man muss sich über diese Argumentation der renommierten Stiftung etwas wundern, ist doch inzwischen hinlänglich bekannt, dass gerade ein zu schnelles Abnehmen am Anfang einer Diät den gefürchteten Jojo-Effekt hervorruft.
Den Diätforen nach zu schließen, scheint das auch bei der BCM-Diät der Fall zu sein.
Doch wie funktioniert die BCM-Diät?
„BCM“ steht hier für Body-Cell-Mass und bezieht sich darauf, dass am Eingang der Diät von kundigem Fachpersonal das Verhältnis von Körperfett, Wasser und Körperzellen per Bioimpedanz gemessen und danach die jeweilige Diät „maßgeschneidert“ wird. Seit 1986 gibt es diese Diätform, die von einer Firma angeboten wird. Diese Firma unterhält auch die jeweiligen Beratungsstellen, auch Arztpraxen sind betreuend beteiligt. Wöchentliche Treffen in der Gruppe mit den Beratern scheinen ein wichtiges Standbein dieser Diät zu sein. Als Ziel der BCM-Diät wird die Gewichtsreduzierung unter ärztlicher Kontrolle und das Erlernen eines neuen Essverhaltens angegeben. So weit, so gut.
Die Phasen der BCM-Diät:
In der Startphase, also den ersten zwei Tagen, nehmen die Abnehmwilligen fünfmal täglich die BCM-Formula-Diät zu sich. Das Pulver besteht hauptsächlich aus Milcheiweiß, Fruchtzucker, Lecithinen, Vitaminen und Mineralstoffen, soll auf den Bedarf des Körpers abgestimmt sein und Mangelerscheinungen verhindern.
Auf diese Einstiegsphase folgt eine Reduktionsphase, in der neben zwei Formula-Drinks am Tag auch eine „freie“ Mahlzeit aus möglichst vollwertiger Mischkost erlaubt ist. Diese Phase ist mit 6 bis 8 Wochen veranschlagt.
In der Haltephase kehrt sich das Verhältnis von Formula-Drinks zu freien Mahlzeiten um: es gibt nur noch einen Drink pro Tag, dafür aber zwei freie Mahlzeiten. Rezepte für diese gibt es natürlich auch bei der Vertreiberfirma.
Es ist also nichts Neues, was unter dem Namen BCM-Diät angeboten wird; solche Formula-Diäten gibt es zuhauf. Lediglich das Versprechen umfassender, auch ärztlicher Betreuung klingt zunächst seriöser, doch der eine oder andere Erfahrungsbericht zeigt, dass die Qualität der Betreuung sehr unterschiedlich ist. Auch hier scheint das bei weitem Wichtigste das Geschäft zu sein: Bei der BCM-Diät schlagen allein die Beraterstunden und Gruppentreffen mit 15 – 20 Euro im Monat zu Buche, der Monatsbedarf an Formula-Pulver kostet noch einmal ca. 100 Euro.
Wer dieses Geld übrig hat und eine bestimmte Gruppendynamik zu schätzen weiß, der mag sich wohl auch mit der BCM-Diät anfreunden. All den schwer adipösen Verzweifelten jedoch kann man nur nahelegen, sich nicht von Heilsversprechen blenden zu lassen, sondern sich eher an staatliche und nicht profitorientierte Fachkliniken und Beratungsstellen zu wenden.
Gerade für Frauen ist es auch sehr wichtig dass sie sich nicht leicht bekleidet irgendwo auf kalte Mauern etc setzen. Gerade junge Mädchen sieht man im tiefsten Winter mit dünner Jeans auf irgendwelchen Steinen hocken und hinterher ist der Katzenjammer groß wenn die Harnwege und Blase entzündet sind.