Vor allem, weil in dem genannten Artikel kein Wort der Kritik laut wird, keine Differenzierungen stattfinden und alles so schön rot in rosa gefärbt stattfindet. Ich nehme mal ein paar zentrale Statements raus:
"Die Studenten haben etwas weniger Erfahrung, dafür aber eine unkonventionellere Herangehensweise und keine festen Schemata." Ob die Studenten lediglich etwas weniger Erfahrung haben, als Leute, die schon bis zu 30 Jahren in der Unternehmensberatung tätig sind, möchte ich doch mal vehement bezweifeln. Auch wenn Alter kein Verdienst ist, dürfte jedem klar sein, dass gerade in der Beratungsbranche die Erfahrung, der Umgang mit hunderten oder tausenden verschiedener Projekten über die Jahre hinweg die einzelne Beratung in ihrer Wertigkeit deutlich steigert. Unkonventionellere Herangehensweisen und der Mangel an festen Schemata leiten sich doch lediglich genau aus diesem Minus an Erfahrung ab. Logischerweise wird der gestandene Unternehmensberater an gleichgelagerte Problemstellungen mit bewährten Werkzeugen herangehen und die Aufgabenstellung dadurch qualifizierter und vor allem schneller abarbeiten können.
"Während etablierte Consulting-Firmen häufig pro Beratertag 1500 Euro und mehr verlangen, kosten ihre studentischen Kollegen im Schnitt 200 Euro." Da nämlich liegt der Hase im Pfeffer. Die studentische Beratung kostet pro Stunde um die 20 Euro. Klar, dass sich zu diesem Kurs kein professioneller Unternehmensberater findet. Mir sind aber durchaus Berater bekannt ;-), die nicht auf Tages-, sondern auf Stundenbasis abrechnen und so auf Tagessätze von maximal 750 Euro kommen. Dennoch ist der Unterschied zu 200 auch hier noch sehr hoch. Wenn aber die eigenen unternehmerische Zukunft dran hängt, wäre mir als potenzieller Kunde ein teurer Profi lieber als einer, der mal schaut, ob er vielleicht helfen könnte.
"Unter den Kunden der studentischen Unternehmensberatungen sind so prominente Unternehmen wie die Deutsche Bahn, die Post, Wincor Nixdorf oder Gildemeister." Da würde mich doch mal interessieren, was für Aufträge diese Konzerne denn konkret erteilen. Ich möchte bezweifeln, dass es da um Themen geht, für die eine professionelle Unternehmensberatung überhaupt eingeschaltet worden wäre. Da werden die studentischen Kollegen wohl eher als billige Powerpointler und Excelstricker verdingt. Im Übrigen handelt es sich bei derartigen Konzernen immer um Unternehmen mit einem großen internen Know-How, die die Studenten quasi am Händchen durch die Aufgabenstellung führen können. Drängende Probleme von Tragweite für die unternehmerische Zukunft dürften sich im Auftragsportfolio der Studentischen hier nicht finden.
Ich selbst habe auch bereits in zwei Fällen mit einer örtlichen studentischen Unternehmensberatung zusammenarbeiten müssen, weil der Auftraggeber das so wünschte. Vermutlich sein Beitrag zur Ausbildung der jungen Herrschaften. Mir ist außer purer Arroganz und dem Selbstverständnis, die Größten zu sein, kein nutzbringendes Leistungsmerkmal, geschweige denn ein Vorteil des Einsatzes aufgefallen.
Im Gegenteil versuchten die jungen Damen und Herren sich die Aufgabenstellungen so hinzubiegen, dass sie ihrer jeweiligen Disposition am ehesten entsprachen. Wie man das von Kindern eben kennt: "Och, nö. Ich möchte lieber dies machen. Und ich habe auch nur bis vierzehn Uhr Zeit, dann muss ich weg. Aber nächste Woche, da kann ich wieder zwei Stunden."
Für sowas sind sogar 200 Euro am Tag noch rausgeschmissenes Geld.
(Foto: www.pixelio.de / Fotograf: www.jenafoto24.de)
Werter Peter, wie konnten Sie es wagen, mir zu verheimlichen, dass Sie eine Zeitmaschine Ihr eigen nennen! Denn schließlich ist es jetzt 20.25 Uhr, doch dieser Artikel ist erst heute 22.28 Uhr veröffentlicht worden?!Erstaunt und fast neidischTextspeier
.Grämen Sie sich nicht, Kollege Speier. Ich habe Ihnen bislang erfolgreich noch eine ganze Reihe anderer Dinge verschwiegen. Zum Beispiel die Erkenntnis, dass Tinky Winky offenbar schwul ist….(Technische Probleme bei Germanblogs… Der Artikel ist von gestern Nachmittag, so gegen 17 Uhr).