Was manch Computermagazin sich da bringt, finde ich allerdings oberpeinlich. Gerade gestern habe ich wieder eine Anzeige von ZDNet.de in der aktuellen Internet Professionell gelesen. "Werten Sie Ihre Website mit RSS-Feeds von ZDNet auf. Mehr als 50 Varianten sind verfügbar!" Tönen die da allen Ernstes!
Auch bei Mobile2Day.de legt man Wert darauf, Websitebetreibern das Einbinden der natürlich kostenlosen RSS-Feeds von Mobile2day.de ans Herz zu legen. Sogar eine XML-Schnittstelle bietet man dort, damit der Websitebetreiber möglichst genau über das Erscheinungsbild der Fremdinhalte bestimmen kann. Ist das nicht lieb?
Ich persönlich fühle mich, sagen wir verschaukelt, wenn ich solche Pseudoangebote zur Kenntnis nehmen muss. Wer hat denn etwas davon, fremde RSS-Feeds einzubinden? Sicherlich nicht der Websitebetrieber. Der gibt lediglich ein kleines bis großes Stück eigene Identität und Unverwechselbarkeit auf, wenn er Fremdinhalten seine Plattform überlässt.
Der Feedanbieter hingegen hat eindeutig die Vorteile. Selbst wenn die einbindende Website keinen Riesentraffic hat, kann er doch über die schiere Menge an Einbindenden seinen Traffic sicher namhaft steigern. Die allermeisten kommerziellen RSS-Feeds bestehen überdies ausschließlich aus Teaser-Texten, die bei Interesse des Lesers sogar noch dessen Wechsel zur Website des Feedanbieters erfordern.
Konsequent wäre es aufgrund des werblichen Charakters der Feeds also, wenn die Feedanbieter die Websitebetreiber für das Einbinden solcher Fremdinhalte bezahlen würden. Stattdessen gibt man sich gnädig und betont, dass man seine hochwertigen Feedinhalte selbstverständlich kostenlos bereit stelle.
Und offenbar gibt es immer noch genügend Websitebetreiber, die sich die Hosen mit der Kneifzange anziehen. Wie mein Großvater zu sagen pflegt: "Jeden Morgen stehen mindestens drei Doofe auf."
(Foto: www.pixelquelle.de / Fotograf: Dieter Haugk)