Familie oder Job – was ist deutschen Vätern wichtiger? Und: Wie gehen Väter heutzutage eigentlich mit ihrer Rolle um? Diesen Fragen ging die Zeitschrift ELTERN nach. Das Ergebnis ist der Report „Väter im Jahre 2014 – wie denken sie, was wünschen sie sich?“, für den 1.000 Väter und Stiefväter durch das Marktforschungsinstitut Forsa befragt wurden.
Eines steht fest: Moderne Männer halten das Rollenverständnis der Vätergeneration für antiquiert. Was den Beruf und die Karriere angeht, sind die Väter 2014 nicht wirklich bereit für Experimente. 89 Prozent der befragten Väter arbeiten Vollzeit, nur vier Prozent in Teilzeit. Zwei Drittel sind mit dieser Lösung zufrieden, ein Drittel würde gern Teilzeit arbeiten.
Berufstätige Väter sind laut den Ergebnissen der Umfrage widersprüchlich: 43 Prozent hätten nämlich gern mehr Zeit für die Familie, 15 Prozent haben sogar das Gefühl, weder im Beruf noch in der Familie allen Erwartungen gerecht zu werden. Und dennoch: Die Mehrheit ist nicht bereit, einer Teilzeittätigkeit nachzugehen.
Immerhin: Die Anzahl der Väter, die in Elternzeit gehen, wächst. Bei Vätern mit Kindern bis sechs Jahre sind es 44 Prozent. Allerdings beanspruchen 80 Prozent nur zwei Monate. Elf Prozent kümmern sich mehr als sechs Monate um das Kind.
Offenbar ist die Angst vor einem Karriere-Knick der wahre Grund für die geringe Inanspruchnahme der Elternzeit-Papis. Laut der Umfrage schätzen 41 Prozent der abhängig beschäftigten Väter die Folgen auf die Karriere als „sehr oder eher negativ“ ein. Diese Befürchtung hat sich seit 2011 verändert: damals glaubten 45 Prozent, dass sich die Elternzeit negativ auswirke und 35 Prozent glauben, sie habe keinen Einfluss.
Familien in Deutschland – es gibt noch viel zu tun. Viele Mütter und Väter schauen hoffnungsvoll nach Berlin: Dort kämpft Familienministerin Manuael Schwesig (SPD) für die Einführung der 32-Stunden-Woche für Eltern. Arbeitsministern Andrea Nahles (SPD) zieht mit ihrer Ministerkollegin an einem Strang. Allerdings kritisieren Wirtschaft und Union den Vorschlag. So oder so: Es tut sich etwas.