Islandpferde haben im Durchschnitt ein Stockmaß von 1,30m bis 1,45m. Sie haben einen stämmigen Körper, einen üppigen Behang und gelten als mutig und stolz. Durch ihren kräftigen Körperbau können sie auch von Erwachsenen geritten werden.
Islandpferde – Geschichte der Islandponys
Islandpferde werden erst spät, mit vier oder fünf Jahren, angeritten, erreichen dafür aber ein hohes Alter und können auch noch mit über zwanzig Jahren, manchmal sogar auch mit Dreißig, geritten werden. In Island wurden diese Gangpferde nicht nur als Arbeits- und Transportpferde genutzt, sondern überwiegend zur Fleischgewinnung. Als Islandpferd gelten nur Pferde, deren sämtliche Vorfahren lückenlos in Island geboren wurden. In Island herrscht bereits seit 1909 ein Einfuhrverbot von Pferden, um Mischrassen vorzubeugen.
Zuvor wurden vor allem Wallache als Arbeitspferde nach Island importiert. Die heutige Islandpferderasse entwickelte sich aus der gemischten Population nordischer Pony- und mitteleuropäischer Pferderassen. In einer Statistik der FEIF (der internationalen Vereinigung der nationalen Islandpferdeverbände) gab es 2003 weltweit über 195.000 Islandpferde. Mit 75.000 stehen im Herkunftsland Island die meisten Islandpferde, gefolgt von Deutschland mit 60.000 Islandpferden.
Gangpferde mit Veranlagung zum Tölt und Rennpass
Das Besondere an den Islandpferden ist, dass sie neben den Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp auch die Gangarten Tölt und Pass verfügen. Diese Gangarten sind genetisch fixiert und fordern ein hohes Können und einige Übung vom Reiter, diese aus den Gangpferden „heraus zu kitzeln“.
Rennpass ist eine faszinierende Gangart für Tempofanatiker, während Tölt sowohl gemütlich, als auch rasant geritten werden kann. Tölt ist für den Reiter besonders angenehm und rückenschonend, da es bei dieser Spezialgangart keine Schwebephase gibt, sodass der Reiter nahe zu erschütterungslos auf einem locker schwingendem Rücken sitzt. Anders als beim Schritt wechseln sich im Tölt Ein- und Zweibeinstützen ab, beginnen in diagonaler Zweibeinstützphase hinten recht und vorne links.
Reitturniere und Weltmeisterschaft für Islandpferde
Im Mittelalter wurden Reitpferde, die diesen besonders ruhigen Gang (Tölt oder Pass) beherrschten als Zelter bezeichnet. Sie wurden vor allem für Adlige, Frauen (Damensattel) und Geistliche oder für das Tragen einer Sänfte zwischen zwei Zeltern (was im Galopp nicht möglich wäre), verwendet.
Islandpferde-Sportturniere unterscheiden sich durch die zusätzlichen Gangarten Tölt und Rennpass von anderen Turnieren. Tölt und Rennpass werden auf einer Oval- oder Passbahn gezeigt und spezielle Gangprüfungen für Tölt und Rennpass und Passrennen gehören zum Programm der Reitturniere von Islandpferden. Eigens für die Islandpferde wird daher eine alle zwei Jahre stattfindende Weltmeisterschaft mit vielen bekannten Reitern ausgerichtet.