Eigentlich schien alles nach Maß für den FC Bayern zu laufen, denn bereits in der 5. Minute sah de la Red (Getafe) nach einer Notbremse gegen Miroslav Klose die Rote Karte. Eine recht zweifelhafte Entscheidung, denn de la Red war nicht der letzte Mann gewesen. Als dann auch noch Uche verletzt ausgewechselt werden musste, schien das Glück des FC Bayern bereits ausgereizt. Kurz vor der Halbzeit schien sich der rumänische Abwehrspieler Contra zum Alptraum für die Münchner zu entwickeln. Bereits im Hinspiel hatte er den 1:1 Ausgleich erzielt und auch am gestrigen Abend brachte er den FC Getafe in Front (44.).
Nun stand Bayern endgültig unter Druck, denn mit ihrer nummerischen Überzahl konnten die Münchner zu keinem Zeitpunkt etwas anfangen. So dauerte das permanente Anrennen bis zur 88. Minute, als der bis dahin unauffällige Ribery mit einer schönen Direktabnahme den erlösenden Ausgleich erzielte und die Verlängerung erzwang.
Der kurze Pausentee schien den Bayern überhaupt nicht zu bekommen, denn bereits in der 91. (Casquero ) und 93. (Braulio) lag Getafe 3:1 in Führung und Bayern zerstört am Boden. Aber der FC Bayern wäre nicht der FC Bayern, wenn ihnen das Glück nicht hold wäre. Diesmal half der gegnerische Torwart etwas mit, als einen harmlosen Roller durch seine Beine gleiten ließ und Luca Toni nur noch vollenden musste. Auf einmal konnten alle Bayern wieder sprinten und die letzte hohe Flanke fand in Luca Toni den passenden Abnehmer, der gekonnt zum 3:3 einnetzte und den Bayern den Halbfinaleinzug ermöglichte.
An solchen Abenden werden Helden geboren und Luca Toni, momentan auch führender der Torschützenliste, machte sich für die Fans unsterblich. Vor dieser Leistung des Italieners muss man wirklich seinen Hut ziehen, auch wenn die Leistung der Mannschaft unterirdisch gewesen war.
Nun treffen die Bayern im Halbfinale auf Leverkusen-Bezwinger St. Petersburg.
Zweifellos hatten die Bayern im Viertelfinale des UEFA-Cup sehr viel Glück. Eigentlich zum größten Teil ein Verdienst Tonis. Doch in der nächsten Runde wird es sicherlich nicht leichter werden wie gegen Getafe. Ob die Münchener Profis auch dann wieder auf Fortuna vertrauen können?