Felix Magath ist der neue starke Mann in Wolfsburg. Der Trainer unterschrieb bei den Wölfen einen Vertrag als Trainer und Manager, nach englischem Vorbild. Magath, der am 31.01.2007 als Trainer von Bayern München gehen musste soll den Verein endlich ins internationale Geschäft führen soll. Eigentlich wollte der VW-Klub nach eigenen Ankündigungen schon 2007 in der Champions League auflaufen. Doch in den letzten beiden Jahren entging der Verein immer nur knapp dem Abstieg. Dabei wurden in den vergangenen vier Jahren sechs Trainer und zwei Sportdirektoren verschlissen. Magath soll für Kontinuität sorgen und den Erfolg bringen.
Die Position des Vereins ist nachvollziehbar. Noch eine Saison könnte demnächst mit dem Abstieg bezahlt werden. Deswegen musste der Verein jetzt handeln und einen renommierten Namen präsentieren. Felix Magath scheint dafür prädestiniert. Er gilt noch immer als harter Trainer und Schleifer, der alles aus seiner Mannschaft herausholen kann. Zudem steht er seit seiner Bayern-Zeit für Erfolg und Titel. Mit seinem Namen und Beziehungen sollen auch namhafte Spieler nach Niedersachsen gelockt werden.
Unklar bleibt die Entscheidung von Magath.
Zum einen hatte er vor Jahren betont, dass er nie mehr der Feuerwehrmann der Liga sein will. Doch gerade Wolfsburg steckt mitten in der Krise und hat nach einem Heilsbringer gesucht. Magath darf als Feuerwehrmann betrachtet werden. Das wäre ein Rückschritt für Magath.
Ebenso, wie die Zielsetzung seines Vereins. Denn eigentlich vermochte Magath nur noch bei Champions League-Aspiranten anheuern. In Wolfsburg haben sie zwar kontinuierlich das (zu) hoch gesteckte Ziel ausgegeben, doch realistisch ist es nicht.
Nach seinem Rauswurf in München stellte er unmissverständlich klar, dass er jetzt ins Ausland gegen werde. Dafür schlug er selbst Angebote aus Hamburg und von Borussia Dortmund aus. In Foren liest man jetzt schon sarkastisch, dass für Münchner alles außerhalb von Bayern das Ausland ist. Doch sicherlich hat Magath das mit seiner Aussage nicht gemeint. Beim HSV und den Schwarz-Gelben hätte er vielleicht sogar bessere Grundvoraussetzungen gehabt, als jetzt beim VfL.
Warum also geht Magath diesen Schritt?
Offensichtlich fehlen die lukrativen Angebote aus dem Angebot. Mit seinem Engagement in Wolfsburg wird er sicherlich nicht auf sich aufmerksam machen. Auf dem Weg ins Ausland geht er einen Schritt zurück. Er wird sich in Wolfsburg profilieren müssen, um dann zu einem ambitionierteren Verein in Deutschland zu wechseln und dann zu hoffen, dass ausländische Klubs wieder auf ihn aufmerksam werden…
Möglicherweise strebt Magath auch einfach nur nach uneingeschränkter Macht. Nur Wolfsburg in seiner größten Not konnte ihm das garantieren. Dadurch lastet aber auch eine enorme Last auf dem Trainer. Jeder Transfer (gehandelt werden Santa Cruz und Ottl) muss sitzen und der Erfolg muss sich einstellen, ansonsten war es das wohl mit einer (internationalen) Trainerkarriere.
Sehr wahrscheinlich zieht es Ihn nach Wolfsburg weil er unter den gleichen Voraussetzungen arbeiten kann wie es in Stuttgart der Fall war. Das er vorzeitig beim FCB entlassen wurde, hat Ihm mit Sicherheit zu denken gegeben und war auch für ihn überraschend gekommen. In Wolfsburg kann er eine neue Manschaft formen und die finanziellen Mittel stehen auch zur Verfügung. Er wird dafür anständig bezahlt und kann etwas großes aufbauen. Dafür wünsche ich Ihm viel Glück.
Im Bundesliga-Blog wurden sich über die Entscheidung von Felix Magath auch schon Gedanken gemacht:“Wenn man böse sein will, könnte man sagen, er ist bei einem großen Club gescheitert und muss deswegen zu einem vergleichsweise unbedeutenden Verein wechseln. Wenn man es gut meint mit ihm: Er hat einen Verein gefunden, wo er seine Sicht der fußballerischen Dinge durchziehen kann. „