Jenseits des (guten) Geschmacks

Doch mit ihrer neuen Sendung „Grote Donor Show“ hat Endemol, schon bisher nicht durch besonders intelligente Sendungen aufgefallen, ein neues Kapitel holländischer Geschmacklosigkeit aufgeschlagen. Es ist eine Castingshow der besonderen Art: wer verliert, stirbt.
Um das zu verstehen muss man wissen, dass bei dieser Show die Niere einer krebskranken Frau an den Gewinner gespendet wird. Der Verlierer wird wohl das Finale nicht erleben, nicht überleben.
Liebe Holländer, macht Käse und lasst alles andere (Fernsehen, Fussball, Fundamentalismus) sein, Ihr könnt es nicht!
Es grüßt der
Ernie van den Meisenvochel

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3 Meinungen

  1. „Wer verliert, stirbt“Ach ja, da wurde mal wieder unsere Vorstellung vom friedlichen Tod im Alter zugrunde gelegt…wir sterben alle, sind alle sterblich… das Ungerechte dabei ist leider nur, dass die, die es sich leisten können problemlos ein paar Jährchen dazu kaufen könnnen, indem sie sich ein Organ kaufen (im Osten, in Asien…) oder einfach nur die Behandlung, die eine Krankenkasse nicht zu zahlen bereit ist. Und man sollte auch aufhören, so zu tun, als ob jeder Mensch nach einer Transplantation sofort wieder kerngesund ist. Die Medikamente, die sie nehmen müssen, um ihr eigenen Immunsystem zu unterdrücken, sind nicht ohne. In diesem Bereich müsste man auch noch mehr aufklären.Prinzipiell ist es bewundernswert, dass die Verantwortlichen in den Niederlanden das so durchgezogen haben und damit wirklich auf das Problem der mangelnden Spender aufmerksam gemacht haben.

  2. wobei der um sich schlagende Satiriker nicht vergessen sollte dass in der Show lt. Produktionsfirma keine Niere wirklich verspielt wird, d.h. es is alles nur mehr oder minder makabere Show, als letzer Wille des Autors der Show, der mangels Spenderniere draufgegangen ist. Bitte erst nachlesen bevor man die Keulen aus dem Keller holt.

  3. Man stirbt auch ohne die Sendung, das ist schon klar. Nur geht es Endemol weder um besseres Fernsehen (worum sich der Eintrag dreht) noch um die Ungerechtigkeit im Gesundheitssystem sondern um Quote. Dass es nicht genug Spender gibt, dass es sich mit Spenderniere nicht einfach lebt habe ich und werde ich nicht bestreiten.

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