Ja, Sie können sich kleine Putten aus Stein in den Garten setzen oder auch bunte Kugeln an Eisenstangen in die Erde stecken. Aber das ist nicht Jedermanns Sache. Wie wäre es zur Abwechslung mal mit „Kunst“, z.B. mit den Tieren und Skulpturen des süddeutschen Bildhauers Ottmar Hörl (geb. 1950)? Der Aktionskünstler und Professor für Bildende Kunst hat eine grundsympathische Haltung zu seinem Fachgebiet: Alle Menschen können, dürfen, sollen an Kunst teilnehmen. Er möchte keine 30.000-Euro-Bronzeskulpturen anbieten, die nur eine kleine Elite sich leisten könnte. Hörl will uns alle begeistern und stellt deshalb Skulpturen aus Kunststoff her, die erschwinglich sind. Er meint: Kunst soll an-fassbar sein, sichtbar und erreichbar.
Der in Nürnberg und Wertheim lebende Künstler veranstaltet regelmäßig große Projekte im öffentlichen Raum. Am Ende des Events werden die Figuren verkauft und weiterhin produziert, sprich: Hörl macht Kunst zum Mitnehmen.
Ein Beispiel: Im August 2003 platziert Ottmar Hörl 7000 Kunststoff-Hasen in vier verschiedenen Grüntönen auf dem Nürnberger Marktplatz. Als Vorbild dient ihm das Aquarell „Feldhase“ des Nürnberger Malers Albrecht Dürer (1471-1528), das in dem Wiener Museum „Albertina“ hängt – in dem Sie wahrscheinlich auch noch nie waren… Unzählige Menschen aber sehen die riesige Installation, während sie zum Einkaufen oder zur Arbeit daran vorbeikommen. Plötzlich wird ein Maler wie Dürer zum Gesprächsthema. Wer war das eigentlich? Was hat der so gemacht? Das könnte man ja mal im Lexikon nachschlagen. Darüber freut sich Ottmar Hörl mächtig, denn auf diese Weise hat er Menschen ein Stück Kunstgeschichte nähergebracht: „Auf einen Platz konzentriert oder im Stadtraum verteilt, werden meine Installationen zu visuellen wie greifbaren Hindernissen. Sie sollen ein Nachdenken auslösen, einen Moment des Innehaltens.“
Und noch einen Trick wendet Hörl an: Er erstellt den Dürer-Hasen und die meisten anderen Figuren nicht nur in ihrer Original-Lebensgröße zum Anfassen, Hinstellen, Anschauen, unter den Arm nehmen, er produziert seine Kunst-Stücke zudem in kunterbunten Farben. Das ist eine Form der Entfremdung, aber sie erreicht ihr Ziel: „Ich bin ein Verfechter von: Kunst für alle“.
Hörl-Skulpturen für Haus und Garten
Die Figuren bestehen allesamt aus witterungsbeständigem, giftfreien Kunststoff, sind bruchsicher und in Deutschland gefertigt worden.
Ein Hase unterm Busch? Entwickelt für die Installation „Das große Rasenstück“ (Nürnberg, 2003) zu Ehren des Malers Albrecht Dürer. Maße: 26 x 16 x 36 cm. Über 12 Farben, u.a. auch Gold und Silber. Ab 50 Euro.
Ein Gartenzwerg im Beet? „Ben – der betende Gartenzwerg“ wurde erstmals präsentiert auf der Kunstmesse art.fair (Köln, 2005). In jenem Jahr wurde der Deutsche Joseph Ratzinger zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt. Die Schlagzeile „Wir sind Papst“ inspirierte Hörl zu dieser Figur. Maße: 37 x 13 x 12 cm. Ca. 8 Farben. Ab 50 Euro.
Ein Erdmännchen vor der Haustür? Zuerst waren sie alle sonnig-gelb: 1000 lebensgroße Erdmännchen stellte Hörl auf dem Hofgut Hohenkarpfen (2009) zu einem „Betriebsausflug“ zusammen. Mittlerweile in ca. 8 Farben erhältlich. Maße: 49 x 15 x 30 cm. Ab 60 Euro.
Ein Hahn auf der Terrasse? 1000 mal in Gold schmückten die Hähne einen Platz in der Gartenstadt Haan (2011). Ca. 5 Farben. Maße: 49 x 16 x 46 cm. Ab 80 Euro.
Mehr über Ottmar Hörl erfahren Sie auf seiner Webseite www.ottmarhoerl.de. Der Künstler betreibt auch einen eigenen Online-Shop, in dem die beschriebenen Werke und viele weitere angeboten werden.
Artikelfoto: Albrecht Dürer [Public domain], via Wikimedia Commons
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