„Silber ist das neue Gold“, wird in vielen Medien propagiert. Viele Anleger, denen Gold zu teuer geworden ist, greifen nun auf das günstigere Edelmetall zurück. Einige werden jedoch von den Kurskapriolen, die der Silberpreis vollführt, abgeschreckt.
Ist Silber das bessere Anlagemetall? Warum schwankt der Silberpreis im Vergleich zu den anderen Edelmetallen so stark?
Der Silberpreis – wichtig für Anleger und Industrie
Im Vergleich zum Goldmarkt ist der Silbermarkt eher klein. Durch die fehlenden Volumina können durch entsprechende Käufe auf den Futures- und Rohstoffmärkten größere Kursbewegungen schneller ausgelöst werden, als beispielsweise im hochliquiden Forexhandel. Neben einer eher geringen Bedeutung für die Industrie wird Gold vorwiegend als Anlagemetall und für die Schmuckverarbeitung verwendet.
Silber hingegen ist von großer Bedeutung für die Elektro-, Medizin– und Automobilindustrie. Neben diesen findet der Rohstoff in einigen anderen Branchen Verwendung, wie auch in der Schmuckindustrie und als Anlagemetall. Viele Investoren sehen in Silber eine günstigere Alternative zu Gold, um ihr Kapital zu investieren.
Kursschwankungen beim Silberpreis
Preistreiber für Silber liegen also in der Verwendung als Anlagemetall und Industrierohstoff. Durch die industrielle Nachfrage ist Silber anfällig für Kursschwankungen, die durch Konjunkturzyklen ausgelöst werden können. Während Gold vor allem als Krisenmetall und Inflationsschutz gesucht wird, erfährt Silber einen echten Verbrauch als Industriemetall.
Für die extremen Kursschwankungen von teilweise über zehn Prozent innerhalb eines Tages werden jedoch zunehmend auch Spekulanten verantwortlich gemacht. Durch starke Käufe oder Verkäufe können in diesem engen Markt des Edelmetalls die Kurse beeinflusst werden.
Um die Märkte zu beruhigen, versuchen die Edelmetallbörsen den Handel stärker zu regulieren. So werden beispielsweise die Sicherheitsleistungen für Terminkontrakte erhöht und so müssen Spekulanten mehr Geld einsetzen, um diesselbe Menge an Silber zu handeln. Solche Regulierungsmaßnahmen wiederum bewirken ein Aussteigen eben dieser Spekulanten und ein Ausgleichen möglicher Kursübertreibungen.
Soll nun im Silbermarkt investiert werden, ist man gut beraten auf gute Einstiegszeitpunkte zu warten und überhitzte Marktphasen zu meiden. Mit etwas Geduld lassen sich oft günstigere Einstiegspreise erzielen. Zudem ist es sinnvoll, Konjunkturzyklen im Auge zu behalten, denn die Höhe der Silbernotierungen ist auch sehr abhängig von der Nachfrage an Industriegütern.
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