Der Streit geht weiter. Nachdem zum Stichtag zwischen 181.000 und 307.000 Unterschriften für den Volksentscheid zum Wahlpflichtfach Religion gesammelt wurden (benötigt wurden lediglich 170.000), müssen nun mindestens 610.000 Stimmen zusammenkommen, um das Schulgesetz zu ändern.
Durch die Verkürzung der Schulzeit auf zwölf Jahre ist das Pensum der Schüler sehr hoch geworden: In weniger Zeit muss der gleiche Stoff durchgenommen werden, Zeit für Extravaganzen bleibt da kaum. Besonders betroffen ist das Fach Religion, das seit der Neuregelung einen drastischen Rückgang der Schülerzahlen verbuchen musste.
Ziel des Volksentscheides ist es, den Senat dazu zu veranlassen, das Fach Religion gleichwertig mit dem Fach Ethik als Wahlpflichtveranstaltung anzubieten. Über die Änderung des Schulgesetzes wird in Berlin am 26.04.09 abgestimmt, per Briefwahl können die Wähler bereits ab dem 23ten März ihre Stimme abgeben.
Berliner sind nicht unbedingt für ihren religiösen Übereifer bekannt und somit wird das Thema glücklicherweise nicht ähnlich aggressiv behandelt, wie die amerikanische Diskussion um die schulische Vermittlung der Theorie des „Intelligent Design“ neben der Evolutionslehre. Dennoch heizen sich auch hier die Gemüter auf: Atheisten befürchten eine christliche Indoktrination an den Schulen, religiöse Menschen bemängeln die Qualität des Ethikunterrichts. Die Frage, ob Religion ebenso als Wahlpflichtfach wie Ethik angeboten werden sollte, hat allerdings nichts mit Glauben zu tun.
Vielmehr steht dahinter die Idee, dass man vielleicht nicht ganz vergessen sollte, dass die Wertevorstellungen unserer Breitengrade nun einmal hunderte von Jahren wie auch immer christlich geprägt wurden. Um zu verstehen, in welcher Gesellschaft wir uns bewegen, sollte man auch wissen, woher diese kommt. In der richtigen Durchführung muss das dann auch nicht die Weltoffenheit und Toleranz gegenüber sämtlichen Religionen, Philosophien und ethischen Wertekanons ankratzen.
Was soll man dazu schon sagen, die Deutschen haben halt keine Werte mehr.
Zu meiner Grundschulzeit wurde vor dem Unterricht noch gebetet.
Ich finde Ethik oder Religion sollte auf jeden Fall angeboten werden. Eine rein naturwissenschaftliche Ausbildung der Schüler würde den Horizont und das Verständnis der jungen Generation in Anbetracht unserer sozialen und ethischen Konflikte sehr gefährden.
Auf jeden Fall sollte es hier eine Wahlfreiheit der Schüler geben um das Recht auf freie Religionszugehörigkeit garantieren zu können. Das Wissen über Religionen und ethische Weltanschauungen ist fundamental wichtig um politische Sachverhalte und fremde Kulturen, gerade im Zuge der globalisierten Welt, aber auch im eigenen Staat , verstehen zu können.
Der Religionsunterricht sollte hier so gestaltet werden, dass die Schüler sich auch ein Bild von anderen Religionen machen können. Einer Verbreitung von radikalen Ansichtsweisen hingegen muss Paroli geboten werden. Hier sehe ich sonst eine große Gefahr der Schaffung eines religiösen Fanatismus, der Intoleranz und Radikalität mit sich zieht.
Die Linken wollen klar am liebsten eine Welt ohne Religion und Glauben.
in solch einer Welt kämpft aber jeder mit neid und >Egoismus gegen jeden.
ich will in keiner atheitsische-Wowereit / Claudia Roth- Welt leben.
Schon klar, es ist ja auch besser, in einer Welt zu leben, in der ständig im Namen der Religion Kriege geführt werden… Wenn man so seinen Glauben pflegt, dann ist es wohl tatsächlich besser, gänzlich ohne Glauben zu leben und sich an die geltenden Gesetze zu halten.