Natürlich könnte ein Mediziner jetzt mit sinnigen und wissenschaftlich ausgerichteten Argumenten kommen. Ich will es vereinfacht darstellen und lege dabei kaum Wert auf Richtigkeit. Natürlich halte ich meine Theorie für richtig…aber da ich nicht jahrelang forschen will, um dies zu beweisen – stelle ich lieber meine These einfach ins Netz.
Kreativität soll ja mit den Verknüpfungen im Gehirn zusammenhängen. Ich denke das ist zwar grundlegend richtig, allerdings haben besonders Kreative Menschen…zumindest die in der Werbung…keine anderen Verknüpfungen als Detelf Durchschnitt. Schließlich nutzt es ja nichts, eine super kreative Idee zu haben, wenn der Konsument diese nicht versteht.
Kreativität ist daher weniger oder nur zu einem kleinen Teil Phantasie. Der größte Teil liegt im Beobachten. Nur wer seine Zielgruppe bzw. einfach Menschen gut und genau beobachtet, findet auch einen Weg direkt in deren Herzen zu kommunizieren.
Beispiel:
Jeder kennt daß noch aus der eigenen Kindheit, oder vielleicht bei den eigenen Kindern. Man steht an der Kasse und das Kind sieht die glitzernden Verpackungen von Kaugummi, Schokoteufel & Co. Und gleich kommt es: "Mami, Mami ich will das haben!!" Diese Szene hat wohl jeder schon mal irgendwo erlebt. Kreativ ist es nun, diese Szene als Idee überhaupt zu erkennen und in ein Werbekonzept "umzudenken".
Diese Szene verbraten in einem TV-Spot.
Ein ca 40 Jahre alter Mann geht mit seiner ca 60 Jahre alten Mutter durch den Supermarkt. Er hilft ihr, denn sie ist schon ein wenig tattrig. An der Kasse angekommen, springt der Mann auf die Knie und schreit: "Mami, Mami, ich will die Schokolade!!" Off-Sprecher: Storck Schokoladen Riesen. Für das Kind in Ihnen.
Okay, das mag jetzt keine Preisverdächtige Kreation sein…aber ich bin mir sicher es gab schon Kunden, die für wesentlich schlechtere Ideen, eine Menge Geld hingeblättert haben.
Wichtig ist nur, diese Szene zu sehen, zu erkennen und nicht zu vergessen. Meiner Meinung nach ist das schon 50% der Miete. Oder hat jemand eine andere Theorie?
„Wichtig ist nur, diese Szene zu sehen, zu erkennen und nicht zu vergessen. Meiner Meinung nach ist das schon 50% der Miete. Oder hat jemand eine andere Theorie?“Der Beobachtungssinn, teilt sich die 100 % mit der Phantasie bzw. den Verknüpfungen. Denn wie anders bekomme ich aus einer Beobachtung eine Werbung?
Ich habe letztens dazu einen passenden Satz von Patrick Breitenbach (buenalog) gelesen:Kreativität ist die Verknüpfung und das Neu-Arrangement von bereits vorhandenen Informationen.Seh ich genauso. Kreativität ist keine transzendente Eingebung sondern kann nur auf dem aufbauen was man bereits im Gehirn gespeichert hat. Von daher ist ein vielseitiges Wissen und interdisziplinäre Kenntnis unerlässlich.
Kreativität bzw. geistige Eigentum kann man schützen!Der Kommunikationsverband ist die in Deutschland einzige übergeordnete Berufsorganisation der Kommunikationsbranche, der seinen Mitgliedern eine Hinterlegungsstelle für urheberrechtlich geschützte Ideen den „Ideen-Tresor“anbietet: Dann gibt es im Anschluss an eine Präsentation kein Hick-Hack, wessen geistiges Eigentum die kreativen Ideen sind.
Soweit ich weiß gibt es doch hinlänglich Forschungen, die belegen, daß Kreativität eben NICHT nur ein Prozeß ist, der bereits vorhandenes Wissen, und sei es auch nur in Teilen und tiiiiief im Hirn vergraben, verknüpft.Sondern ganz im Gegenteil gibt es Komponenten beim kreativen Prozeß, die man eigentlich noch gar nicht richtig versteht bzw. deren Ursprung nicht mit vorhandenem Wissen bzw. vorhandener ‚Vernetzung im Gehirn‘ erklärbar ist.Wenn man jetzt Kreativität nur auf Werbung bzw. Werbe-schaffende reduziert — ok. Da ist aber leider auch vieles, was als ‚kreativ‘ gepriesen wird, tatsächlich nur das Miteinanderverküpfen bekannter Sachverhalte, Motive usw.(Und das teilweise sogar so ’schelcht, daß ich mir als Konsument manchmal (öfter) denke: „na, Du solltest auch in die Werbung gehen. Soooo einen Schei… Spot, Text usw. kannst Du auch entwickeln. Mit Leichtigkeit.“)DAS ist aber, wie gesagt, eigentlich nicht das, was man unter ‚Kreativität‘ versteht.Andreas.