Mythen und Wahrheiten im Zukunftsmanagement (Teil 2)

Mythos 2: Die Aufgabe der Zukunftsmanager ist die Produktion von Prognosen.

Falsch! In einem Radiointerview wollte die Redakteurin für ihre Zuhörerschaft "dann zum Schluss noch ein paar Prognosen" haben. Der Zukunftsmanager als Prognosemaschine? Zum Wachwerden vier Prognosen vor dem Frühstück und danach mal eben schnell noch sechs Prognosen vor dem mittäglichen Power-Nap (Mittagsschläfchen), der natürlich insbesondere der Steigerung der Prognoseproduktivität des Zukunftsmanagers dient. Zwei Prognosen pro Stunde stehen im Tarif für angestellte Zukunftsmanager im mittleren Dienst. Eine absurde Vorstellung. Die Aufgaben der Zukunftsmanager sind vielfältig. Sie jedoch primär als Prognoseproduzenten zu sehen, wäre in etwa genau so falsch wie die durch oberflächliche Beobachtung nahe liegende Annahme, die Kernaufgabe des Kreuzfahrtkapitäns sei die Unterhaltung der attraktivsten oder ersatzweise reichsten Damen beim Captains Dinner.

Wirklichkeit: Die Verarbeitung und Erstellung von Zukunftswissen ist natürlich ein Teil der Arbeit eines Zukunftsmanagers. Aber eben nicht der einzige. Prognosen und Szenarien werden von verschiedensten Institutionen in großer Zahl produziert. Der Zukunftsmanager ist gefragt, wenn es darum geht Zukunftswissen zu evaluieren und zu strukturieren. Die Prognosen von Fachleuten auf verschiedenen Gebieten werden vom Zukunftsmanager evaluiert. Seine Aufgabe ist es, die möglichen Konsequenzen frühzeitig zu erkennen. Daraus entwickelt er neue Gestaltungsoptionen, eine strategische Vision und eine Zukunftsstrategie.

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