Die echte türkische Hochzeit: Ablauf und Bräuche

Dort würde eine Gästeanzahl von 100 Personen sicher nur belächelt werden, denn in der Türkei ist es Tradition, dass bei allen Ereignissen auch alle eingeladen werden. Und dazu zählt natürlich auch die türkische Hochzeit. Niemand soll ausgeschlossen werden oder sich ausgeschlossen fühlen, denn schließlich gehört auch ein jeder dazu. Es werden also nicht nur die engsten Verwandten eingeladen, sondern auch Freunde, Nachbarn und all deren Freunde.

Und so gestaltet sich eine türkische Hochzeit

Nachdem sich Frau und Mann zu einer Heirat entschieden haben, erbitten die Verwandten des Bräutigams einen Termin bei den Brauteltern. Man unterhält sich bei Tee und Kuchen, wobei das Thema einer Heirat vorerst nicht angesprochen wird. Nach ein paar Treffen dann ist es Sitte, dass die Eltern des Bräutigams den Wunsch einer Heirat zwischen ihren Kindern äußern. Erst wenn der Vater der Braut zustimmt, kann die eigentliche Verlobung in Form einer kleineren Feier beginnen. Hierbei ist es üblich, dass die beiden Brautleute in die jeweiligen Familien eingeführt werden.

Eine vertraute Person bringt nun die beiden Ringe, die sich auf einem Tablett befinden und mit einer roten Schnur verbunden sind. Die Ringe werden getauscht und einer der Gäste, meist ein Verwandter, schneidet anschließend die rote Schnur durch und die Verlobung ist besiegelt. Außerdem steht das Durchtrennen dieses Bandes für Glück und Segen.

Einen Tag vor der eigentlichen Hochzeit findet üblicherweise der Henna-Abend statt, an dem sich alle Frauen und Männer getrennt versammeln. Dieser Abend soll die Trennung der Braut vom Elternhaus symbolisieren aber er gilt gleichzeitig auch als neuer Lebensabschnitt. Nun kommt es zur eigentlich Trauung, die ohne weitere Feierlichkeiten auf dem Standesamt statt findet. Dort unterschreiben die beiden Eheleute den Ehevertrag. Und nun beginnen die Feierlichkeiten, auf denen nicht selten mehr als 500 Gäste anwesend sind. Bei lauter Musik wird viel gelacht und gemeinsam das Tanzbein geschwungen. Man kann sich ja vorstellen, dass eine solche türkische Hochzeit nicht ganz billig ist, vor allem das sie je nach Vermögen über mehrere Wochen andauern kann.

Hochzeitsbräuche in der Türkei

  • Es ist unter anderem türkisches Brauchtum, dass man dem Ehepaar nach der Trauung Goldgeschenke darbietet.
  • Das Schlafzimmer kauft üblicherweise die Braut, der Bräutigam sorgt für alle anderen Möbel.
  • Folgende Gegenstände werden als erstes in die neue Wohnung der Eheleute gebracht: Ein Koran – Zeichen des Glaubens, ein Spiegel – zur Erleichterung, eine Kerze – Licht, Reis – Zeichen für Segen und Fruchtbarkeit und Zucker – Süße des Lebens.
  • Außerdem gibt es noch eine weitere lustige Sitte: Wer bei der Unterzeichnung des Ehevertrages den anderen zuerst auf den Fuß tritt, wird zukünftig der Chef dieser Ehe sein.

Eine Meinung

  1. Huhu!Danke für den tollen Artikel. Ist mal eine interessante Sicht der Dinge auf die großen Ereignisse in einer anderen Kultur :-)Viele Grüße

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