Die Wicca beziehen in ihre Rituale meistens verschiedene Gottheiten mit ein, sehen diese jedoch meist als verschiedene Erscheinungsformen des Gottes oder der Göttin an. Die weibliche Gottheit wird hierbei allgemein als dreifache Göttin gesehen, die mit dem Mond assoziiert wird und die drei Lebensstadien Jungfrau, Mutter und weise alte Frau in sich vereinigt. (Inwieweit diese Einteilung und Verallgemeinerung in eine moderne Gesellschaft passt, soll an dieser Stelle nicht diskutiert werden.)
Im Wicca existiert kein Dogma, das seinen Anhängern einen bestimmten Glauben vorschreibt (wie es die Bibel schon in den 10 Geboten tut). Deshalb finden sich unzählige verschiedene Glaubenskonzepte, die sich nicht verallgemeinern lassen.
Die Natur wird als polares System gesehen, in dem es das „weibliche“ und das „männliche“ Prinzip vorkommen und sich gegenseitig ergänzen und ausgleichen. Die Göttin wird hierbei mit dem passiven Prinzip oder auch dem Yin assoziiert. (Die speziellen Zuschreibungen zu den biologischen Geschlechtern sind besonders in der modernen Geschlechterforschung sehr umstritten, Wiccas verfolgen jedoch meist den konservativen und traditionellen Ansatz.)
Weibliche Gottheiten sind schon in der Vorgeschichte nachzuweisen, in einigen Kulturen wurde die „große Mutter“ oder die „Erdenmutter“ verehrt. Bekannteste Beispiele für Völker, die Göttinnen verehrten, sind zum Beispiel die Griechen, Römer, Kelten und Germanen sowie die Azteken, Mayas und Inkas. Ihre Gottheiten inspirieren bis heute die (Neu-)Heiden. Auch in Indien waren weibliche Gottheiten bekannt. Hier wurde das Dreierschema in die Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung (analog zur Jungfrau, Mutter und Weisen) eingeteilt.
Der heidnische Jahreskreis lässt sich in die Lebensphasen der Göttin einteilen: er beginnt im Februar mit Imbolc und der Göttin als junges Mädchen, das sich wie die Natur langsam entwickelt. Zu Ostara, dem Fruchtbarkeitsfest, ist die Göttin etwas gereift und trifft zum ersten Mal den Gott, ihren zukünftigen Geliebten. Am 1. Mai wird zu Beltaine Hochzeit gefeiert. Gott und Göttin vereinigen sich an diesem zweiten Fruchtbarkeitsfest. Zu Litha im Juni wandelt sich die Göttin langsam in die Mutter. Die Entwicklung des Kindes in ihrem Bauch verläuft analog zur Reifung der Früchte in der Natur. An Lughnasad am 1. August reift das Kind in ihrem Bauch weiter. Zur Erntezeit im September an Mabon tritt die Göttin in ihre dritte Erscheinungsform, die alte Frau, ein. Der Sommer endet endgültig mit Samhain, dem keltischen Totenfest, am 31. Oktober. Die Göttin ist endgültig zur Alten geworden, die zwischen den Welten der Lebenden und Toten steht. Das Jahr endet mit Yule am 21. Dezember. Die alte Göttin beherrscht die Welt, ihr todbringender Aspekt ist vorrangig. Gleichzeitig wird an diesem Tag allerdings der junge männliche Gott geboren, der die Rückkehr des Lichts und der Sonne ankündigt.
Die Liste der bekanntesten verehrten Göttinnen ist lang und sprengt den Rahmen eines einführenden Beitrags. Die bekanntesten Gottheiten sollen daher Inhalt weiterer Beiträge sein.
Es ist sicherlich kein Zufall, dass Göttinnen vor allem in den Naturreligionen verehrt werden. Weit mehr als heute waren die Menschen früher von der Natur abhängig. Hierbei war für sie die Fruchtbarkeit von existentieller Bedeutung. Verständlich, wenn in den dazu veranstalteten Fruchtbarkeitsfesten weibliche Gottheiten die entscheidende Rolle spielten. Jedoch scheint das mehr für die Ackerbaukulturen zu gelten als für die Jäger- und Nomadenvölker. Ob und inwieweit man in diese Zusammenhänge auch das heutige Neuheidentum einbeziehen kann, halte ich für eine spannende Frage.
Es ist sicherlich kein Zufall, dass Göttinnen vor allem in den Naturreligionen verehrt werden. Weit mehr als heute waren die Menschen früher von der Natur abhängig. Hierbei war für sie die Fruchtbarkeit von existentieller Bedeutung. Verständlich, wenn in den dazu veranstalteten Fruchtbarkeitsfesten weibliche Gottheiten die entscheidende Rolle spielten. Jedoch scheint das mehr für die Ackerbaukulturen zu gelten als für die Jäger- und Nomadenvölker. Ob und inwieweit man in diese Zusammenhänge auch das heutige Neuheidentum einbeziehen kann, halte ich für eine spannende Frage.
Es ist sicherlich kein Zufall, dass Göttinnen vor allem in den Naturreligionen verehrt werden. Weit mehr als heute waren die Menschen früher von der Natur abhängig. Hierbei war für sie die Fruchtbarkeit von existentieller Bedeutung. Verständlich, wenn in den dazu veranstalteten Fruchtbarkeitsfesten weibliche Gottheiten die entscheidende Rolle spielten. Jedoch scheint das mehr für die Ackerbaukulturen zu gelten als für die Jäger- und Nomadenvölker. Ob und inwieweit man in diese Zusammenhänge auch das heutige Neuheidentum einbeziehen kann, halte ich für eine spannende Frage.
Hallo Ilga, durch Deinen Artikel habe ich einiges dazugelernt! Die Verehrung von Göttinnen scheint mir heute mehr eine Angelegenheit von Randgruppen (z. B. mancher „Neuheiden“) zu sein. Mit Entstehung vaterrechtlicher Kulturen mussten die Göttinnen zwangsläufig an Bedeutung verlieren. Hinzu kamen die immer stärker werdenden monotheistischen Religionen, die – patriarchalisch ausgerichtet – neben Gott keine weiblichen Gottheiten tolerierten. Andererseits nahm besonders im Mittelalter der Marienkult in den Kirchen Formen an, die schon fast an die Verehrung heidnischer Muttergöttinnen erinnern. Wahrscheinlich lebte der Gedanke an weibliche überirdische Wesen im Untergrund weiter. Jedenfalls vieles, was im Volk weit verbreitet war und als „Aberglaube“ verdammt wurde, deutet darauf hin.
Hallo Ilga, durch Deinen Artikel habe ich einiges dazugelernt! Die Verehrung von Göttinnen scheint mir heute mehr eine Angelegenheit von Randgruppen (z. B. mancher „Neuheiden“) zu sein. Mit Entstehung vaterrechtlicher Kulturen mussten die Göttinnen zwangsläufig an Bedeutung verlieren. Hinzu kamen die immer stärker werdenden monotheistischen Religionen, die – patriarchalisch ausgerichtet – neben Gott keine weiblichen Gottheiten tolerierten. Andererseits nahm besonders im Mittelalter der Marienkult in den Kirchen Formen an, die schon fast an die Verehrung heidnischer Muttergöttinnen erinnern. Wahrscheinlich lebte der Gedanke an weibliche überirdische Wesen im Untergrund weiter. Jedenfalls vieles, was im Volk weit verbreitet war und als „Aberglaube“ verdammt wurde, deutet darauf hin.
Hallo Ilga, durch Deinen Artikel habe ich einiges dazugelernt! Die Verehrung von Göttinnen scheint mir heute mehr eine Angelegenheit von Randgruppen (z. B. mancher „Neuheiden“) zu sein. Mit Entstehung vaterrechtlicher Kulturen mussten die Göttinnen zwangsläufig an Bedeutung verlieren. Hinzu kamen die immer stärker werdenden monotheistischen Religionen, die – patriarchalisch ausgerichtet – neben Gott keine weiblichen Gottheiten tolerierten. Andererseits nahm besonders im Mittelalter der Marienkult in den Kirchen Formen an, die schon fast an die Verehrung heidnischer Muttergöttinnen erinnern. Wahrscheinlich lebte der Gedanke an weibliche überirdische Wesen im Untergrund weiter. Jedenfalls vieles, was im Volk weit verbreitet war und als „Aberglaube“ verdammt wurde, deutet darauf hin.
Am Anfang waren Göttinnen und Götter zumeist personifizierte Naturkräfte. Erst dadurch, dass man sie zu Personen machte, wurden sie ansprechbar, konnte man mit ihnen durch Gebete, beschwörende Anrufungen und andere magische Rituale in Verbindung treten. Natürlich musste man, wenn es um Fruchtbarkeit und Fortpflanzung ging, sich vor allem an die weiblichen Gottheiten wenden.
Am Anfang waren Göttinnen und Götter zumeist personifizierte Naturkräfte. Erst dadurch, dass man sie zu Personen machte, wurden sie ansprechbar, konnte man mit ihnen durch Gebete, beschwörende Anrufungen und andere magische Rituale in Verbindung treten. Natürlich musste man, wenn es um Fruchtbarkeit und Fortpflanzung ging, sich vor allem an die weiblichen Gottheiten wenden.
Am Anfang waren Göttinnen und Götter zumeist personifizierte Naturkräfte. Erst dadurch, dass man sie zu Personen machte, wurden sie ansprechbar, konnte man mit ihnen durch Gebete, beschwörende Anrufungen und andere magische Rituale in Verbindung treten. Natürlich musste man, wenn es um Fruchtbarkeit und Fortpflanzung ging, sich vor allem an die weiblichen Gottheiten wenden.