Alle Jahre wieder wird unsere Sprache erforscht. Besonders der Einfluss der englischen Sprache und die Anglizismen im Deutschen stehen dabei im Fokus: Welche Wörter haben eine dominante Stellung im Sprachgebrauch eingenommen und welches Wort kommt dabei auf Platz 1? Von Sprachforschern in die Wege geleitet und über eine Publikumsabstimmung hervorgebracht, steht nun der Anglizismus 2011 fest.
Der Anglizismus des Jahres ist eine Welle der Empörung
Das Wort des Jahres 2011 ist „Shitstorm“. Der Hamburger Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch versammelte eine Jury um sich und gab die Entscheidung bekannt. Die meisten hätten wohl doch eher mit „Euro-Bonds“ gerechnet. Oft verwendet bedeutet der Begriff „Shitstorm“ eine öffentliche Entrüstung von großer Mehrheit in den Weiten des Internets. Eine deutsche Übersetzung sei laut Stefanowitsch in diesem Fall wohl kaum möglich. Die Verwendung von „Shit“ (Scheiße) sei dabei gar nicht anrüchig gemeint. Es ginge darum, sachliche Kritik mit verbalen Entgleisungen in eine Definition zu packen. Die Kommunikationsplattformen einer solchen Debatte, wären vor allem in Foren und sozialen Netzwerken zu finden.
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Anglizismus des Jahres oder Banken im Shitstorm
Besonders im Krisenjahr 2011 sahen sich Banken mit dem „Shitstorm“ konfrontiert. Laut Stefanowitsch würden vergleichsweise die Begrifflichkeiten aus dem Deutschen wie „Sturm der Entrüstung“, mit „Shitstorm“ nicht mithalten können. Ein populäres Beispiel eines „Shitstorms“ ist das kürzlich erfolgte Handeln von Regierungssprecher Steffen Seibert. Er sprach sich im Internet für das sogenannte ACTA-Internetabkommen aus, was in diversen Communitys für wahre Empörungswellen sorgte.
Natürlich musste sich der Anglizismus des Jahres 2011 einem harten Voting unterziehen. Mit im Rennen um den ersten Platz waren unter anderem folgende Begriffe:
- Stresstest
- Cyberkrieg
- Occupy
- Euro-Bonds
- circeln
- Tablet
- Scripted Reality
Seit 2010 findet das Voting nun schon statt. Der Einfluss der englischen Sprache in unsere Gefilde, zeigt darin seine Bedeutung. Globalisierung im Sprachgebrauch sozusagen. Hier gibt es weiterführende Informationen.
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