Ähnlich wie das oder der Gehalt, ist für die Verwendung des richtigen Artikels beim Substantiv Verdienst, die Bedeutung des Wortes ausschlaggebend. Verdienst in der Bedeutung im Sinne von Einkommen, Lohn oder Gratifikation wird maskulin gebildet. Grundsätzlich verschieden davon ist Verdienst im Neutrum, dieses Wort zeigt an, dass es sich um eine Leistung handelt. Das Verdienst wird einer Person zugesprochen, der Verdienst jedoch bezieht sich auf ein Einkommen.
Verdienst und Gehalt – Zwei Wörter mit vier verschiedenen Bedeutungen
Um eine grammatikalisch korrekte Schreibweise sichern zu können, muss zuerst die Bedeutung geklärt werden. Ein ähnlicher Fall in der deutschen Sprache ist das Wort Gehalt. Auch hier wird die Bedeutungszuordnung erst durch den Genus des Substantives eindeutig geklärt. Der Gehalt einer Rede ist strikt geschieden vom Gehalt eines Angestellten. Im ersten Beispiel handelt es sich um die maskuline Form des Substantives im zweiten Fall wird das Wort im Neutrum verwendet. Ethymologisch ist nicht immer eindeutig, ob im Laufe der Wortentwicklung ein gemeinsamer inhaltlicher Ursprung existierte und sich durch den wandelnden Gebrauch die Wortbedeutung verschoben haben kann oder ob generell zwei Wortkonzeptionen zu einer deutlich unterschiedenen Verwendung des Genus führten.
Im Falle von das Verdienst oder der Verdienst stellt sich dem kundigen Sprecher die Benutzung des richtigen Artikels erst durch die Bedeutung her. Ein Artikel steht im deutschen für die Kennzeichnung des Genus. So besteht für „das Verdienst“ eindeutig der Bedeutungsrahmen im Sinne von Erbringung einer Leistung. Wohingegen „der Verdienst“ sich auf das Gehalt, die finanzielle Entlohnung einer Arbeit bezieht. Für Klärung der Fälle wie im Beispiel von „das Verdienst“ benötigt man die Kenntnis um die Bedeutung des Wortes.
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Dazu ist zu ergänzen: Zumindest im Bairischen, evtl. auch in anderen regionalen Deutschvarianten, gibt es nur den Verdienst, auch die Leistung ist männlich.