In einer Welt, in der sich die Technologie ständig weiterentwickelt, ist es schwer vorherzusagen, welche Innovationen unser Leben in Zukunft beeinflussen werden. Eine davon ist ChatGPT. Aber wird dieser Chatbot unser Leben wirklich revolutionieren?
Die Funktionsweise hinter der Technologie
Nachdem das US-amerikanische Unternehmen OpenAI nach jahrelanger Entwicklung im November 2022 ihre auf dem Sprachmodell GPT-3 (seit März 2023 GPT-4) basierenden Chatbot auf den Markt gebracht hat, ist ein wahrer Hype entfacht! Um den Wirbel nachzuvollziehen, lassen Sie uns die Funktionsweise von ChatGPT unter die Lupe nehmen.
Der Chatbot wird mit Trainingsdaten aus unterschiedlichen Quellen wie Bücher, Webseiten und Social Media gefüttert, damit er lernt, wie man mit Menschen spricht. Wenn der Bot dann Anfragen erhält, werden die Daten in Echtzeit analysiert und es werden Antworten generiert. Diese Antworten erfolgen auf Textbasis oder bei der KI DALL-E in Bilder, so lassen sich beispielsweise im Handumdrehen bildlich gesehen unterschiedliche Symbole auf einer Tasse bedrucken – je nachdem, was gewünscht ist.
Textbasierte Antworten erhalten wir über den Chat. Fragen wir beispielsweise ChatGPT nach einer Anleitung zum Kugelschreiber bedrucken, wird es uns die für ihn passende Lösung ausspucken – die Richtigkeit hinter der Antwort sollte jedoch oftmals infrage gestellt werden. OpenAI selbst kommuniziert auf seiner Webseite an den Nutzer, dass ChatGPT teilweise falsche Informationen ausspucken könnte.
Junge Nutzer lieben es
Laut einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Kantar greifen die Jungspunde der „Generation Z“ (Geburtsjahr 1995 bis 2010) am häufigsten auf künstliche Intelligenz zurück. Fast die Hälfte der Befragten (41 Prozent) gehörten zur Generation Z, welche bereits Erfahrungen mit ChatGPT gemacht hat. Bei denjenigen, die zur Generation Y gehören (Geburtsjahr 1980 bis 1999), ist dieser Anteil mit 29 Prozent etwas geringer. In der ältesten Gruppe beträgt er sogar nur 13 Prozent. Insgesamt haben immerhin 24 Prozent der Befragten unabhängig von ihrem Alter, ChatGPT bereits ausprobiert.
Eine überwältigende Mehrheit von etwa 70 Prozent der Befragten begrüßt die Entwicklung von KI-Tools in unserer Gesellschaft und sieht in ihr einen weiteren Schritt der Digitalisierung. Gemäß der erwähnten Umfrage haben etwa 50 % der Befragten angegeben, zukünftig im beruflichen Kontext oder während ihres Studiums künstliche Intelligenz einzusetzen. Insbesondere bei der Altersgruppe zwischen 18 und 27 Jahren ist dieser Trend mit 72 % besonders stark ausgeprägt.
Dieser Aspekt ist dem Schulsystem und der Universität nicht verborgen geblieben, sodass die Uni Tübingen den Einsatz von ChatGPT einschränkt. In anderen europäischen Unis wie in der französischen Eliteuni SciencesPo ist der Gebrauch verboten und wird sogar bestraft!
Allerdings sind sich laut Umfrage die jungen Erwachsenen in Bezug auf den Einsatz von KI im Studium ohnehin uneinig: 45 Prozent betrachten den Einsatz als unethisch, während 50 Prozent sogar ein Verbot fordern.
Über ein Verbot denkt auch die Europäische Union nach. Sie stufen diese Technologie bereits als „Hochrisiko Anwendung“ ein. Dieser Schritt bedeutet zwar noch kein generelles Verbot für ChatGPT, aber es ist in Zukunft davon auszugehen, dass die EU entsprechende Gesetze und Anforderungen für die Nutzung und Veröffentlichung dieses System herausbringen wird.
Arbeitserleichterung oder Untergang vieler Berufsfelder?
Die Einführung von Chatbots und KI-gestützten Gesprächspartnern hat in vielen Branchen für Aufregung gesorgt. Während einige Unternehmen die Technologie als eine Möglichkeit sehen, ihre Arbeitsprozesse zu rationalisieren und Kosten zu sparen, befürchten andere den Verlust von Arbeitsplätzen.
Tatsächlich gibt es bereits Beispiele dafür, dass Chatbots bestimmte Aufgaben schneller und effizienter erledigen können als menschliche Mitarbeiter. So setzen etwa Banken und Versicherungen Chatbots ein, um Kundenanfragen zu bearbeiten und einfache Transaktionen durchzuführen. Auch vom Roboter-Journalismus ist bereits die Rede.
Werden wir bald alle von Maschinen ersetzt?
Experten sind sich uneinig darüber, wie weit die Automatisierung in Zukunft gehen wird. Einige glauben, dass viele Jobs durch KI-Systeme überflüssig werden könnten, während andere davon ausgehen, dass neue Arbeitsplätze entstehen werden, die auf den Umgang mit der Technologie spezialisiert sind.
Schlussendlich bleibt abzuwarten, in welche Richtung sich die künstliche Intelligenz entwickelt und welchen Einfluss sie auf unser tägliches Leben nehmen wird. Wir können jedoch festhalten, dass es kein kurzfristiger Trend sein wird. ChatGPT und Co. sind gekommen, um zu bleibe
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