Corona-Krise: Neue Virus-Mutation in Großbritannien entdeckt

Kurz vor dem Brexit zum Jahresende wurde in Großbritannien eine Mutation des Corona-Virus entdeckt, die noch ansteckender als ihr Vorgänger sein soll und sich schneller verbreitet. Flug– und Fährverbindungen über den Ärmelkanal wurden bereits von vielen Ländern Europas gekappt.

Ausbreitung im Südosten der Insel

Corona und kein Ende: In Großbritannien wurde eine neue Variante des Virus festgestellt, die sich noch rasanter unter der Bevölkerung verbreitet und dabei noch ansteckender ist als die bisherige Form. Die Mutation breitet sich aktuell vor allem in London sowie in Südostengland aus. Über die betroffenen Landkreise wurde von den Behörden ein verschärfter Shutdown mit umfangreichen Reise- und Ausgangssperren angeordnet.

Nach bisherigen Erkenntnissen britischer Virologen ist die neue Virus-Version um bis zu 70 Prozent ansteckender als das bisher bekannte Virus. Zurzeit ist noch nicht bekannt, ob die Mutation eine erhöhte Anzahl an schweren Verläufen oder Todesfällen hervorruft.

Laut des deutschen Virologen Prof. Dr. Christian Drosten ist es wahrscheinlich, dass das neue Virus bereits Deutschland erreicht hat. Erste Fälle wurden bislang allerdings nicht diagnostiziert.

Spekulationen um die Wirkung der Impfstoffe

Bisher gehen wissenschaftliche Experten davon aus, dass die bisher zugelassenen Impfstoffe gegen Covid-19 auch gegen die neue Virus-Variante wirksam sind. Allerdings: Klarheit darüber gibt es zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Ein Problem könnte sein, dass die neue Mutation 23 verschiedene genetische Veränderungen besitzt, davon viele im sogenannten Spike-Protein. Der in Großbritannien zum Einsatz kommende Biontech-Impfstoff erzeugt eine Immunantwort des Körpers, die genau auf dieses Protein abgestimmt ist. Viele Immunologen und Forscher befürchten nun, dass diese Tatsache die Wirksamkeit der Impfungen beeinträchtigen könnte.

Weitere Fälle in aller Welt

Neben den Infizierten in Großbritannien gibt es laut WHO bereits in anderen Ländern Corona-Infektionen mit der mutierten Virus-Variante. Bisher wurden in Dänemark neun Fälle festgestellt, und in den Niederlanden und Australien ein Fall. Außerdem wurde die Mutation bereits in Brasilien, in den USA sowie in Italien diagnostiziert.

In Südafrika wurde eine Mutation entdeckt, die der britischen ähnelt. Es wird vermutet, dass diese Corona-Version für das Aufflammen der zweiten Corona-Welle im Land verantwortlich ist. Südafrikanische Ärzte und Forscher haben beobachtet, dass diese Version des Virus besonders jüngere Menschen befällt und bei ihnen häufiger schwere Krankheitsverläufe verursacht.

Auswirkungen der Virus-Mutation in Großbritannien

Brexona zum Fest: Das Auftreten der Virus-Variante hat die britische Insel schwer getroffen und einen ungeordneten Brexit gewissermaßen vorweggenommen. Das europäische Festland hat sich innerhalb kürzester Zeit gegenüber der Insel abgeschottet, bereits jetzt kommt es vereinzelt zu Lieferengpässen. Der Lkw-Grenzverkehr über Dover ist für mindestens 48 Stunden eingestellt, der Fährverkehr zwischen Dover und dem europäischen Festland zum Erliegen gekommen. Viele Fahrer sitzen deshalb auf der Insel fest.

Bildnachweis: Pixabay, 4977293, Alexas Fotos

Werbung

Schreiben Sie Ihre Meinung

Ihre Email-Adresse wird Mehrere Felder wurden markiert *

*