Zu Beginn des Jahres waren etwa 200.000 Menschen mehr arbeitslos als im Dezember 2019. Zwei Gründe sind laut der Bundesagentur für diese Entwicklung verantwortlich.
Mehr Arbeitslose als im Vorjahr
Die Zahl der Erwerbslosen stieg im Januar um fast 200.000 an. Laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren in diesem Monat insgesamt 2.426 Millionen Menschen arbeitslos. Das sind 198.000 mehr als im Dezember und etwa 20.000 mehr als im Januar 2019. Die Arbeitslosenquote bewegt sich mit diesen Zahlen ungefähr auf der Höhe des Vorjahres: Sie stieg um 0,4 Prozent auf 5,3 Prozent an.
Nachfrage nach Arbeitskräften rückläufig
Der Anstieg der Zahlen hat nach Angabe der Experten von der Bundesagentur damit zu tun, dass Arbeitskräfte im Vergleich zum Vorjahr zurzeit weniger gesucht werden. Im Januar waren etwa 90.000 Stellengesuche weniger gemeldet als im Vorjahresmonat. Nichtsdestotrotz bewegt sich die Nachfrage generell noch auf hohem Niveau.
Außerdem ist der Januar traditionell ein Monat mit steigenden Arbeitslosenzahlen. So werden im Einzelhandel im Gegensatz zum Weihnachtsmonat Dezember weniger saisonale Arbeitskräfte beschäftigt, und auf dem Bau fallen aufgrund der winterlichen Witterung vorübergehend zahlreiche Arbeitsplätze weg.
Schwächelnde Konjunktur macht sich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar
Als weitere Ursache für die aktuellen Arbeitslosenzahlen sehen die Experten der Bundesagentur die konjunkturelle Lage an. Indikator dafür ist das von 1,5 Prozent (2018) auf 0,6 Prozent (2019) gesunkene Bruttoinlandsprodukt.
Dennoch ist der konjunkturelle Ausblick der Bundesagentur für Arbeit gedämpft positiv. Gründe hierfür sind die geklärte Lage beim Brexit-Abkommen und die nach wie vor hohe Nachfrage auf dem Binnenmarkt. 2019 war der private Konsum eine wesentliche Stütze des Wachstums, in dem er mit 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr noch einmal deutlich zunahm. Ursache hierfür waren gestiegene Einkommen sowie die anschwellende Anzahl an Beschäftigten.
Der staatliche Konsum hat mit 2,5 Prozent ebenfalls zugenommen.
In Bezug auf die Weltwirtschaft wird ebenfalls von einer leichten Aufhellung ausgegangen. Allerdings sind die Faktoren hier schwerer zu bewerten, was am Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie den Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran liegt.
Arbeitsmarkt bleibt weiterhin stabil
Alles in allem sehen die Arbeitsmarktexperten die Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt positiv. Wenn sich vor allem der industrielle Sektor wieder etwas erholt, steigt der Bedarf an Fachkräften erneut an. Diese Entwicklung könnte wiederum zur Abnahme der Arbeitslosenzahlen führen.
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