Eine kurze Geschichte der Werbung: Am Anfang war die Steintafel

Eine kurze Geschichte der Werbung: Am Anfang war die Steintafel

Social-Media-Kampagnen, Guerilla-Marketing, Influencer im Netz: Seit der klassischen Werbung und dem Direktmarketing des 20. Jahrhunderts hat das Gesicht der Werbung ein digitales Facelifting erhalten. Doch wer weiß eigentlich, wo die ganz frühen Wurzeln der kommerziellen Kommunikation liegen?

Absatzförderung, gemeißelt

Die ersten Werbetexter hatten einen guten Ruf: Bei Ihnen handelte es sich um Marktschreier, die etwa 4.000 Jahre vor Christus im alten Ägypten ihre Waren anpriesen. Erste Werbung in Schriftform tauchte vor ungefähr 2.000 Jahren auf, als semitische Händler erste Produktlisten in Stein meißelten. Wesentlich leichter wurden die ersten Werbemaßnahmen, als der Buchdruck erfunden wurde: Zusammen mit der ersten Tageszeitung waren so um 1650 die Voraussetzungen für die ersten gedruckten Anzeigen gegeben.

Der nächste große Schritt beging die Absatzwerbung wieder um die Jahrhundertwende, als die großen Unternehmen des industriellen Zeitalters damit begannen, ihre Marken und Produkte in umfangreichen Werbekampagnen bereits zielgruppengemäß zu promoten und zu vermarkten. Erste Bild-Text-Anzeigen erschienen in Farbe, und es etablierten sich viele Marken, die auch heute noch in ihren jeweiligen Märkten vertreten sind. Dabei gab es bei der Gestaltung häufig Crossover-Einflüsse zwischen Kunst und Kommunikation, zum Beispiel mit dem Art Deco oder dem Bauhaus.

Nach dem Zweiten Weltkrieg: der große Boom

Farbige Printanzeigen, TV-Spots, Direkt-Mailings und Werbeartikel-Sets zum Verschenken: Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erlebte die Werbebranche ihren großen Durchbruch: Große werbetreibende Konzerne aus der Getränke- und Automobilbranche pumpten Millionen in die Kommunikationskanäle, und Werbeagenturnetzwerke fingen an, durch Zukäufe kleinerer Kreativagenturen zu weltweit agierenden Aktien-Unternehmen zu mutieren. Seine Wurzeln für den weltweiten Erfolg hatte die Werbebranche in den wirtschaftsmächtigen USA, und spätestens seit den Siebzigerjahren erlebten auch die Kreativen in Europa goldene Zeiten, in denen legendäre Kampagnen entstanden. Davon profitierten nicht nur die Agenturen, sondern auch Freiberufler wie Fotografen, Models, Media- und Bildagenturen, Verlage sowie die ganze Printbranche.

Seit den Neunzigern: Einfluss der Digitalisierung

Nachdem der erste kommerzielle Apple-Rechner Anfang der Achtziger noch Gegenstand eines TV-Spots war, begann ab Mitte der Neunzigerjahre ein zuerst schleichender Zeitenwechsel. Mit dem Aufkommen der Internets betraten die ersten Digitalagenturen die Werbeszene, und zusammen mit der fortschreitenden Entwicklung von PCs, Software, Notebooks, Handys und dann den Smartphone der Siegeszug des Internets – und damit der Digitalisierung. Sie veränderte die Werbebranche und die Absatzwerbung nachhaltig: Heute findet die Kundengewinnung und Kundenbindung überwiegend im Netz und auf mobilen Geräten statt.

Einen ganz neuen Kommunikationskanal bilden seitdem die sozialen Medien: Facebook, Twitter und Co ermöglichen heute nicht nur eine punktgenaue Zielgruppenansprache, sondern auch eines schnelle Reaktion seitens der potenziellen Kunden.

Artikelfoto: Pixabay, 1638668, Falkenpost

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