Die Zahlen sind alarmierend: Moderne Fangmethoden haben dafür gesorgt, dass die Fischbestände weltweit um bis zu 80 Prozent überfischt sind. Noch dramatischer sieht es im Mittelmeer aus: Dort sind 93 Prozent der Bestände überfischt.
Viele Meere sind überfischt
Neue Studien zeigen: Auf 55 Prozent der weltweiten Ozeanoberfläche sind Trawler mit integrierter Fischverarbeitung unterwegs. Die befischte Meeresfläche ist viermal so groß wie die landwirtschaftlich genutzte Erdoberfläche. Besonders das Mittelmeer, der Nordatlantik und der nordwestliche Pazifik leiden unter akuter Überfischung.
Die jährlich neu festgelegten Fangquoten überschreiten so gut wie immer entsprechende Empfehlungen von Wissenschaftlern. Und selbst daran halten sich die Flotten nicht: Die globale Fangmenge ist etwa doppelt so hoch, wie die Fischbestände eigentlich vertragen. Vereinzelt gibt es Kontrollen, aber die Strafen für die Missachtung von Fangquoten schrecken niemanden ab.
Aquakulturen bereiten eigene Probleme
Eine angebliche Lösung für die Überfischung sind Aquakulturen. Aber auch die bringen Nachteile mit sich. In den Aquakultur-Becken sorgen Fischexkremente für die Ausbreitung von Krankheiten. Um diese zu bekämpfen, mengen die Betreiber dem Fischfutter Antibiotika in hohen Dosen bei. In vielen Fällen sind die Erreger allerdings gegen das Medikament resistent. Folge: Auf den Tellern der Verbraucher landen mit Antibiotika vollgestopfte, aber immer noch kranke Fische. Bislang hat die Aquakultur bei keiner Fischart dazu geführt, dass sich die Bestände der freilebenden Exemplare wieder erholt hätten.
Worauf beim Fischkauf achten?
Der Verbraucher sollte beim Kauf von Fisch auf einige Kriterien achten:
- Wo wurde der Fisch gefangen?
- Ist der Artenbestand gefährdet?
- Mit welcher Methode wurde der Fisch gefangen?
- Ist das Produkt mit einem Bio- und Umweltsiegel ausgezeichnet (Naturland, Bioland, ASC bzw. MSC)?
Hilfreich sind aktuelle Fischratgeber von Umweltschutzorganisationen wie WWF und Greenpeace. Diese teilen die Speisefische in Kategorien ein – bei Greenpeace heißt es dann etwa „Finger weg, nicht nachhaltig“ oder „Wenn Fisch, dann dieser“.
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