Jahrbuch Sucht 2018: Deutschland hat ein Suchtproblem

Jahrbuch Sucht 2018: Deutschland hat ein Suchtproblem

Menschen in Deutschland konsumieren viel Tabak, viele illegale Drogen und besonders viel Alkohol. Das geht aus der neuen Ausgabe des Jahrbuchs Sucht hervor, welches Zahlen, Fakten und Trends zum Thema Konsum aufführt.

Konsum alkoholischer Getränke besonders hoch

Rund 143 Liter an alkoholischen Getränken wurden 2016 von jedem Deutschen konsumiert. Das entspricht in etwa einer gut gefüllten Badewanne. Statistisch gesehen nahm damit jeder Bürger ab 15 Jahren 9,5 Liter reinen Alkohol zu sich. 5 Liter gehen dabei auf den Konsum von Bier, 2,3 Liter auf Wein, 1,8 Liter auf Spirituosen und 0,4 Liter auf Schaumwein zurück. Zwar sei der Konsum laut den jüngsten Zahlen um rund ein Prozent gesunken, Entwarnung gibt es aber lange nicht. Der Verbrauch hat sich lediglich von extrem hoch auf sehr hoch reduziert, so die Autoren des Jahrbuchs.

Alkohol führt zu verkürzter Lebenszeit

Neben Tabakrauchen, Bewegungsmangel und einer unausgeglichenen Ernährung, gehört der Genuss von Alkohol zur Top 4 der Verhaltensweisen, die unsere Gesundheit ruinieren. Neben einer schlechteren gesundheitlichen Verfassung senkt Alkohol zudem merklich die Lebensqualität. Nicht zuletzt kann sich das dann auch auf die Lebensdauer des Konsumierenden auswirken. Die Konsequenz: Ein früherer Tod, als bei Menschen, die bewusster leben. Neben Steuererhöhung und Werbeverboten fordern Experten auch einen effektiveren Jugendschutz. Rund 22.300 junge Menschen befanden sich 2016 wegen einer Überdosis Alkohol in stationärer Behandlung.

Weitere beliebte Suchtmittel

Doch nicht nur vom Alkohol geht eine deutliche Gefahr aus. Befragungen aus dem Jahr 2015 ergaben, dass rund 479.000 Jugendliche zwischen 12 und 17 sowie 14,4 Millionen Erwachsene bis 64 Jahre schon einmal illegale Drogen, vorwiegend Cannabis, probiert haben.

Und auch der Verbrauch von Tabakwaren ist 2017 leicht gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Konsum um mehr als ein Viertel, nämlich auf 3245 Tonnen an. Prozentual entspricht das einem Plus von satten 28, 7 Prozent.


Bildquelle: Thinkstock, 474487009, iStock, kazoka30

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