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Ein besonders taktvoll gemachtes Exemplar ist „Schmetterlingspost“ aus der Feder von Ursel Scheffler, mit stimmungsvollen und kindgerechten Zeichnungen von Jutta Timm.
Zum Inhalt von Schmetterlingspost
Niklas und sein Opa sind die Hauptpersonen. Oma ist erst vor Kurzem gestorben und für Opa ist es eine schwere Zeit. Aber er bearbeitet seine Trauer nicht mit Rückzug, sondern beschäftigt sich stattdessen lieber mit seinem Enkel. Sie reisen gemeinsam in Gedanken zum Nordpol, bauen sich Piratennester und lassen einen Drachen steigen, der Oma grüßen soll, ganz weit da oben im Himmel. Doch der Drache stürzt in den Apfelbaum und Opa lässt es sich nicht nehmen, hinaufzusteigen. Das nimmt kein gutes Ende, Opa stürzt ab und landet im Krankenhaus. Klar, dass Niklas Angst hat, Opa auch noch zu verlieren. Und da ist er nicht der einzige, auch Opa selbst ist sich da einen Moment lang gar nicht so sicher. Als er endlich wieder gesund ist, verrät er Niklas ein Geheimnis:
„Ein Schmetterling!“, ruft Niklas. „Er sitzt auf deiner Schulter! Direkt neben deinem Ohr.“ „Psst!“, sagt Opa. „Er erzählt mir was.“ „Was denn?“ „Eine Geheimbotschaft von Oma.“, meint Opa. „Und was hat er geflüstert?“ „Dass Oma gedacht hat, dass ich zu ihr komme, als ich auf die Leiter geklettert bin.“ „Zu ihr in den Himmel?“ Opa nickt. „Aber jetzt darf ich noch ein bisschen bei dir bleiben.“ „Schickst du mir später auch mal geheime Schmetterlingspost?“, fragt Niklas. „Später, viel später, hoffe ich“, sagt Opa und lächelt.
Philosophische Hintergründe
Der Schmetterling, altgriechisch „Psyche“, ist ein ganz altes Zeichen für die Seele und Opas Schmetterlingspost damit gar nicht so weit hergeholt. Ein wunderschönes Bilderbuch, das übrigens allen Omas, die hinter den Wolken leben gewidmet ist.
Ursel Scheffler, Jutta Timm: Schmetterlingspost – eine Geschichte von Trost und Erinnerung, erschienen im Juli 2010 bei arsEdition, zu haben für die typischen Bilderbuch-12,95 Euro.
