Es gab einmal Zeiten, da galt es als klug, seine Ersparnisse nicht auf die Bank zu bringen, sondern unter der Matratze zu verstecken. Heute hat sich die finanzielle Landschaft jedoch drastisch geändert – immer mehr Geldangelegenheiten werden über das Internet abgewickelt und Bargeld wird mit jedem Jahr unwichtiger. Gerade ganz groß im Kommen sind sogenannte Kryptowährungen wie Bitcoin. Doch wie funktionieren diese Währungen und warum werden sie immer populärer?
Digitalisierung schreitet voran
In den letzten Jahrzehnten haben sich viele Teile unseres Lebens ins Digitale verlagert: Smartphones ersetzen das Festnetztelefon, Downloads oder Streaming von Filmen machen Datenträger wie DVDs in vielen Haushalten überflüssig. Und auch der Geldtransfer wird immer digitaler: Inzwischen nutzen 42 Millionen Menschen in Deutschland Online-Banking. Tendenz steigend. Auch Anbieter wie Paypal, die sicheres Zahlen im Internet ermöglichen, finden immer mehr Nutzer. Der nächste Schritt der Digitalisierung wird daher, wenig verwunderlich, durch Kryptowährungen wie Bitcoin geprägt sein.
Was sind Bitcoin und Co?
Eine Kryptowährung bzw. Kryptogeld ist Geld in Form von digitalen Zahlungsmitteln wie zum Beispiel Bitcoin. Bei diesen digitalen Währungen werden Prinzipien aus der Kryptographie, also der Verschlüsselung von Informationen angewandt, um ein sicheres und dezentrales Zahlungssystem zu ermöglichen. Die Geldschöpfung erfolgt hier nicht wie üblich über Zentralbanken, sondern ausschließlich durch Private – etwas, das Währungen wie Bitcoin maßgeblich von klassischen Euro-Scheinen unterscheidet.
Die Vorteile für die Anleger sind klar: Dadurch, dass Bitcoin dezentral ist, kann die Währung nicht von Banken oder anderen Institutionen kontrolliert werden. Transaktionen sind, aufgrund der digitalen Natur, deutlich schneller als im etablierten Geldsystem. Auch wichtig: Da es eine Obergrenze für die Anzahl von Bitcoins gibt, sind diese vor Inflation geschützt und werden daher gerne mit Silber oder Gold verglichen. Das bietet eine Sicherheit, die vor allem Sparern bei gängigen Währungen fehlt. Dadurch erklärt sich auch der stark steigende Kurs von Bitcoin, den man zum Beispiel in einem Bitcoin Chart verfolgen kann: So war eine einzelne Bitcoin Anfang 2014 noch rund 600 Euro wert, inzwischen ist der Kurs auf deutlich über 15.000 Euro gestiegen. Auch von Vorteil für interessierte Anleger ist, dass Kauf und Handhabung deutlich einfacher sind, als man zunächst denken würde. All diese Faktoren zusammen haben zum Erfolg von Bitcoin und anderen Kryptowährungen geführt. Beschleunigt wird dies noch durch die bereits erwähnte Digitalisierung in allen Bereichen – Personen, welche bereits mit Paypal bezahlen und ihr Banking online erledigen, verspüren zumeist nur eine geringe Hemmschwelle, in Kryptogeld zu investieren.
Kurz vor dem Durchbruch
Natürlich werden Kryptowährungen noch eine gewisse Zeit brauchen, bis sie voll im Mainstream angekommen sind. So ist es zurzeit noch in nur wenigen Shops möglich, mit Bitcoin oder anderem Kryptogeld zu bezahlen. In Zukunft sollte sich dies jedoch schnell ändern, denn aller Skepsis zum Trotz steigen die Kurse der Kryptowährungen immer weiter. Vollständig digitale Zahlungsmittel verfügen über genügend Vorteile, um das klassische Geld zumindest in großem Umfang zu ergänzen – wenn nicht sogar irgendwann komplett abzulösen. Für Anleger und Interessierte lohnt es sich in jedem Fall, sich mit Kryptowährungen vertraut zu machen. Immerhin stellen diese möglicherweise das Zahlungsmittel der Zukunft dar. Der Siegeszug von Bitcoin und Co. wird im Zuge der allumfassenden Digitalisierung kaum aufzuhalten sein.
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