Die Römer waren vor fast 2000 Jahren von dem Klima und der Schönheit der „strata montana“ so begeistert, dass sie hier die ersten Reben in die sonnigen Lagen entlang der Bergstraße pflanzten und begründeten somit auch das bekannte Weinbaugebiet. Die „strata montana“ ist reich an landschaftlicher Schönheit, mittelalterlichen Burgen, herrschaftlichen Villen und historische Städtchen.
Die angenehm klimatischen Bedingungen, welche durch die schützende Berghänge des Odenwaldes vor den kühlen Ostwinden geschützt wird und die 1600 Sonnenstunden im Jahr lassen hier ein qualitativ hochwertigen Wein reifen. Hauptsächlich wird an der Hessischen-Bergstraße zwischen Darmstadt und Heidelberg klassischer Riesling, Weiß- und Grauburgunder und Spätburgunder-Rotwein angebaut.
Inmitten in dieser herrlichen Weinlandschaft reihen sich auch einige kulinarische Ereignisse ein, die ich gerne empfehlen möchte. Meine Tour beginnt im Norden und führt bis nach Heidelberg im Süden:
Eine kulinarische Reise entlang der hessischen Bergstraße:
1
Restaurant „Goldschmidts Park“
Das prächtige Schlösschen im „Goldschmidts Park“ bei Seeheim-Jugenheim beherbergt bereits seit 16 Jahren ein Restaurant der besonderen Klasse und ein kleines Hotel. Das stilsichere Ambiente des Restaurants und dessen eigener Charakter werden durch die liebevolle Restauration des Saales ergänzt. Dieser ist geprägt von zeitgenössischem Design und erlesenen Antiquitäten.
Der Küchenchef begeistert durch eine den Jahreszeiten entsprechende Speisekarte mit Produkten aus der Region. Gleich zum Beginn des Menüss überrascht die Küche mit einem aufgeschäumten Veloute von Pfifferlingen
mit sous-vide gegartem Schweinefilet aus dem Odenwald gefolgt von mariniertem Ziegenkäse aus einer Käserei der Region mit schwarzer Walnuß im Blätterteig gebacken, dazu ein kleiner Wildkräutersalat als Zwischengang. Nach einer kleinen Pause bei einem guten Tropfen Weißburgunder vom Staatsweingut ist ein „Kleiner Fischmarkt“ – eine Salatkomposition mit dreierlei Fischfilets – ein kleiner und sehr leichter Hauptgang. Die Käseauswahl und ein Spätburgunder Rotwein der Bergstrasse runden diesen Abend mit viel harmonischen Genusswelten perfekt ab. Über die Grenzen ist das Restaurant auch bekannt für seinen hausgemachten Kuchen und seine Themenbrunchs auf der sonnigen Schloßterrasse.
www.goldschmidts-park.de
2
Blauer Aff, Bensheim-Auerbach
1861 gründete Familie Scherer das Restaurant „Zum Rebstock“ und war seither bis über die Grenzen hinaus bekannt für beste bergsträsser Qualität. Seit nunmehr fast 25 Jahren führt Peter Maria Poth Regie in den vielfältigen Räumen hinter einer traditionsreichen Fachwerksfassade den „Blauen Aff“ und begeistert weiterhin über Grenzen sein treues Publikum mit authentisch-regionaler Küche. Mein Tipp: Argentinisches Rumpsteak mit Zwiebeln oder Kräuterbutter, Salatgarnitur und Bauernbrot mit einem guten Tropfen Heppenheimer Rosè und als Dessert eine himmlische Creme brûlée.
www.blauer-aff.de
3
Montana Weinmanufaktur & Restaurant
Chic, modern und verdammt angenehm in Stil, Farbe und Charakter. So präsentiert sich das Restaurant im Weingut Montana etwas verborgen im Gewerbegebiet von Bensheim-Auerbach. Das Restaurant begeistert durch eine gehobene – nicht unbedingt abgehobene – Küche.
Die Kreationen aus saisonalen, frischen Zutaten, sind angelehnt an mediterrane und auch mal französische Küche. Die Vielfalt an Fisch- und Fleischgerichten und auch vegetarische Gerichte überzeugt. Das von mir gewählte Menü beginnt nach einem vorzüglichem Glas 2009 Rotberger Rosé-Sekt, mit einem Montana Salat mit marinierten Shrimps, Hummer, Scampi und Spargel gefolgt von einem kleinen Zwischenereignis – Passionsfruchtsorbet mit Peng. Zum Hauptgang, in dessen Mittelpunkt ein rosa gebratenes Kalbsfilet mit frischen Pfifferlingen steht, darf es gern auch mal ein 2009 Grauburgunder Q.b.A., trocken sein. Beim Dessert gibt es kein Kompromisse. Hier erfreut die Variation aus bunten Beeren und einer feinen französischen Käseauswahl. Der Wein: Ein vorzüglicher Dornfelder Q.b.A., im Barrique gereift.www.weinmanufaktur-montana.de
4
Restaurant Mühlstein, Bensheim
Das „Mühlstein“ bietet einen ganz idyllischen Platz für Genuss und Lebensart in Bensheim. Das Restaurant – eingebettet in einem malerisches Anwesen – überzeugt durch stilvolles Ambiente und eine feine, unaufdringliche, Eleganz. Der wunderschön romantische Innenhof mit altem Pflaster lädt an lauschigen Abenden ein zum Genuss unter freiem Himmel.
Die versprochene klassisch, deutsche Küche wird bereits beim Blick in die Speisekarte sichtbar. Der Küchenchef legt größten Wert auf saisonale und regionale Produkte, ohne dabei den Rest der Welt außer Acht zu lassen.
Gern lasse ich mich verführen von den Raffinement und Ideenreichtum des Maitrè und entscheide mich für das freundlich angepriesene „Mühlsteinmenue“. Aus der wahrhaft umfangreichen und international Weinkarte entscheide ich mich zunächst für einem Cremant rosé aus der Manufaktur Bouvet-Ladubay. Die Vorspeise: Frische Pfifferlinge in Rahm sind frisch und ausgezeichnet authentisch im Geschmack. Es folgt ein Orangen – Fenchel – Süppchen, welche meinen Gaumen dezent auf den Hauptgang vorbereitet. Etwas untypisch aber dafür eine wahre „Lust-Entscheidung“ ist der 2009 Chardonnay trocken „Auerbacher Höllberg – Terra Starkenburg“ als vorzüglich Begleitung zum Hauptgang welcher sicherlich auch einen Rotwein verdient hätte. Die ofenfrische, knusprige Ente auf Johannisbeer-Chili-Chutney an sommerlichem Gemüse und Kartoffel – Gratin auf Tagliatelle begeistert fast all meine Sinne. Die Aromen und die Zartheit sind von vorzüglicher Feinheit. Das Schokoladen Tartelette verfeinert mit Pistaziensand als Dessert ist ein gelungener Abschluss, welcher den nochmals gereichten, fruchtigen, Cremant-Rose in einer völlig anderen Geschmacksrichtung aufblühen lässt. Nun besticht er durch ein Bouquet nach reifen roten Früchten.
www.muehlstein-bensheim.de
5
Restaurant Herbertz, Weinheim
Der Marktplatz von Weinheim, ein schönes und lebendiges Fleckchen im Mittelpunkt einer wunderschön-romantischen Stadt, gehört sicherlich zu den romantischsten Plätzen in Deutschland. Am östlichen Ende der Fußgängerzone empfängt das Alte Rathaus von 1557 und das Plätschern eines Brunnens. Hier beginnt der sanfte Anstieg über den Marktplatz, vorbei an unzählige Tischreihen der zahlreichen Straßencafés und Restaurants, über das facettenreiche und historisch geprägte Kopfsteinpflaster hinauf zur thronenden Laurentiuskirche. Hier lässt es sich unter japanischen, schattenspendenden, Schnurbäumen gemütlich verweilen, die vielfältige Gastronomie und das bunte Treiben genießen. Es ist ein Marktplatz der Kulinarik, ein Marktplatz des Lebens. Bevor Sie sich den Genüssen des Herbertz hingeben, empfehle ich einen kleinen Spaziergang vorbei an der Laurentiuskirche durch das Ensemble des Weinheimer Schlosses, in den Schlosspark mit seinen wertvollen Baumbestand. Riesige Rhododendren, Eibenbüsche und Libanozeder geben dem Park seine Prägung. Unweit auch ein botanischer Augenschmaus: Der ca. 2,2 ha große Hermannshof. Der über 200 Jahre alte Schau- und Sichtungsgarten bietet inmitten von 2000 Stauden herrliche Ruheoasen, die zum Verweilen einladen.Nach so viel „Genusswandeln“ haben wir uns sicherlich ein Essen auf dem Marktplatz verdient. Von sich selbst sagt das „Herbertz“ es sei „die erste Adresse für Feinschmecker und Liebhaber gehobener Gastlichkeit“. Beim ersten Blick in das Lokal fällt das moderne Ambiente hinter historischer Fassade auf. Bei schönem Wetter laden die Tische auf dem Marktplatz ein. Wer es gern ruhiger und romantischer mag, dem empfehle ich die erste Etage. In den liebevoll renovierten Räumen mit urbanem Komfort und harmonischem Ambiente inmitten aufgerissener Fachwerkelemente, erwartet den Gast ein außergewöhnlich kulinarisches Programm einer jungen, kreativen, Küche welche ausschließlich marktfrische Produkte verspricht. Die Speisekarte lässt keine Wünsche offen und erfreut mich einer kulinarischen Entdeckungsreise durch die Region und auch ferne Länder. Die Vorspeise: Ein „Erpel-Salat“, rosa gebratene Entenbrust, Orangenfilets, Radicchio, Fenchel und Ruccolasalat, mariniert mit fruchtigem Balsamico und ZAIT-Olivenöl verwöhnt den Gaumen mit ländlichen Aromen. Bei der Hauptspeise verlasse ich die regionale Küche in Richtung Asien und genieße einen vorzüglich gegrillten Lachs mit Kokosnuss-Ingwer-Soße, asiatischem Gemüse und Basmatireis. Asiatische Aromen werden durch den gütlichen, frisch-fruchtigen, 2009 Weißburgunder vom Weingut Seeger durch seine leichte Ananas-Note bereichert. Schon früh habe ich gelernt, dass die süßeste Wahrheit im Dessert liegt. Hier kann die Küche den feinen Punkt auf das „i“ setzen. Am Ende meiner Entdeckungsreise darf Oma's Schokoladenpudding mit hausgemachter Vanillesauce die Krönung setzen. Und in der Tat… es war eine wahrlich wundervolle Entdeckungsreise durch die kreative Vielfalt einer jungen Küche.
www.herbertzrestaurant.de
6
Hotel & Restaurant Krone, Großsachsen
Alexander Hahn, der Küchenchef der Krone, ist zweifelsohne ein Koch aus Leidenschaft. Auf seinem Karriereweg, mit großen Stationen wie dem Adlon in Berlin oder dem Hyatt in Philadelphia, sammelte er Erfahrungen und Ideen, welche er nun an der Bergstraße mit traditioneller, regionaler Küche kreativ mischt. Das 3 Sterne Superior Hotel mit seinen facettenreichen Restaurantbereichen ist seit vielen Jahren über die Grenzen hinaus bekannt für konstant gute Qualität. In dynamische Geschäftsführerin Sabine Grüber setzt in der Gestaltung feine Designakzente ohne die geschichtsträchtige Tradition zu verlassen. Gern sind hier auch
Kinder willkommen, welche sich kräftig auf dem umzäunten Spielplatz – ab und an mit Kinderbetreuung – austoben dürfen, bevor auch ihnen eine bunte Vielfalt an Speisen geboten wird. Obwohl das rote Design mit einem ganz besonderen Hauch von harmonischer Modernität der „Jagdstube“ einen romantischen Abend verspricht entscheide ich mich für die, noch sonnige, Terrasse. Bereits beim Blick in die Weinkarte fällt die Entscheidung schwer. Die Bekenntnis zur Pfalz ist unverkennbar. Zur Vorspeise – ein frischer Marktsalat und zum Zwischengang – ein Kürbissuppe – soll es ein Wein aus direkter Nachbarschaft sein. Der 2009 Schriesheimer Rittersberg Sauvignon Blanc Spätlese trocken mit seinen pikantfruchtigen Aromen ist ein Genuss an frische und Qualität welche nur noch von dem ausgezeichnetem Salat als Vorspeise übertroffen wird. Der Hauptgang: „surf & turf“, Argentinisches Rinderfilet & Scampi an frischem Marktgemüse ist ein wahrhaftes Gedicht. Das Messer gleitet förmlich durch das zarte, sattrosa, Rinderfilet mit einer feinwürzigen Kruste. Der Fisch schmeckt unverfälscht sehr frisch nach Fisch. Hier zeigt der Koch, wer die Krone verdient. Zu solch einem köstlichen Steak darf es gern auch ein besonderer Rotwein sein. Der Cuvee X vom Weingut Knipser aus Laumersheim in der Pfalz ist eine Kreation aus Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot im Stil eines Medoc. Im Barrique gereift, ist er ein ganz besonderer Wein in Güte und Fülle. Er überzeugt mit würzigen Aromen von Cassis, Tabak und Zeder und darf mich durchaus zum Dessert, einer perfekt zubereiteten Creme Brulèe begleiten.Die Küche von Alexander Hahn, kreativ, schmackhaft und doch traditionell überzeugte auf höchsten Niveau. www.krone-grosssachsen.de
7
Das Lamm – Restaurant, Heidelberg
Heidelberg – weltberühmt für sein Schloß, seine Neckarbrücke und seine zahlreichen historischen Gebäude. Im Ortsteil Handschuhsheim ist das im Jahr 1660 entstandene Gebäudeensemble „Das Lamm Heidelberg“ jede Reise wert. Ob als Hotel- oder als Restaurantgast. Hier im werden die Gäste in vorzüglicher Weise verwöhnt. Das Lamm zelebriert recht varientenreich ein aufwendige, badische, Gourmetküche. Die Weinstube „Lämmchen“ ist bekannt für seine kleinen Gerichte, die mit viel Liebe zur Tradition zubereitet werden. Ein ganz besonderes Fleckchen ist der herrlich mediterrane Innenhof sowie das eindrucksvolle Tonnengewölbe von 1660. Die gemütlichen Zimmer, die 2007 komplett in besonderer Güte und Liebe zum Detail renoviert wurden laden ein, hier auch Hotelgast zu sein. Der Vergangenheit wurde bei der Ausstattung des Gourmet-Restaurant mit viel Respekt durch eine Kombination von zartfeinem Design und extravaganter Klassik begegnet. Der Kachelofen hüllt den Raum in eine harmonische Wärme. Zum Abschluss meiner kulinarischen Tour wähle ich wieder ein Menü. Wachtel mit Belugalinsen als Vorspeise und der Bärlauchcappucino mit Gamba als Zwischengericht verzaubern meine Sinne. Bei so viel feinen Aromen gerät der Wein, ein Spätburgunder Weißherbst des Weingutes Salway vom Kaiserstuhl fast in Vergessenheit. Zum Hauptgang wähle ich eine 2008 Weißburgunder Spätlese trocken vom Pfälzer VDP-Weingut Bergdolt. Die klare ausdrucksvolle Frucht des Weines verstärkt den edlen Geschmack des Bretonischen Seeteufels mit Safranrisotto und grünem Spargel. Vorzüglich!! Und natürlich… wieder ein Dessert. Valrhona Schokolade mit
Rharbarber- und Himbeersorbet von exzellenter Güte und Geschmack. Bei einem fein zubereiteter Espresso und ein Grappa Nonnino gratuliere ich dem Inhaber zu so viel anmutiger Gastlichkeit und einer erstklassigen Küche.
www.lamm-heidelberg.de