Zum ersten Mal seit acht Jahren steht keine deutsche Fußballmannschaft im Halbfinale der Champions League. Nachdem der FC Bayern München am vergangenen Dienstagabend gegen Real Madrid ausgeschieden ist, musste sich Mittwochabend auch Borussia Dortmund geschlagen geben. Was bleibt ist nach der 1:3 Niederlage in Monaco die Frage, wie sehr das Aus in der Königsklasse durch den Sprengstoffaschlag vergangene Woche beeinflusst wurde. Zumal die Spieler auch gestern wieder bange Minuten in ihrem Bus verbringen mussten.
Der Kopf war bei den Geschehnissen der letzten Woche
Schwer bewaffnete Polizisten empfingen den BVB bei der Rückkehr nach Dortmund. Nach der wohl schwersten Woche in der Borussiahistorie wird das Aus in der Champions League angesichts der Vorgeschichte höchstens wie ein bitterer Nebeneffekt: „Wir haben uns bis vor acht Tagen komplett bereit gefühlt dieses Viertelfinale auch zu gewinnen. Die Vorzeichen haben sich dann auf eine dramatische Weise geändert und deshalb wäre es nicht fair heute das Champions League Resümee zu ziehen.“ sagte Trainer Thomas Tuchel in der Pressekonferenz nach dem CL-Rückspiel. Zumal kurz vor dem Rückspiel schlimmste Erinnerungen hoch kamen: Fast zwanzig Minuten mussten die Borussen vor ihrem Mannschaftshotel im Bus verharren, ehe die Polizei endlich das Startzeichen zur Abfahrt gab. Man habe aus Sicherheitsgründen mit der Abfahrt warten müssen gab die Polizei später bekannt. Laut Aussagen des Trainers konnte die Mannschaft die Ängste und Befürchtungen auch kurz vor dem Spiel nicht richtig abschütteln.
Tuchel mit falscher Taktik?
Die Spieler wollten dies aber nicht als Ausrede gelten lassen, dass sie gegen Monaco bereits nach 17 Minuten mit 0:2 in Rückstand lagen und damit alle Hoffnungen auf eine Aufholjagd beendet waren. BVB-Keeper Roman Bürki begründete den frühen Rückstand mit einem schlechten Abwehrverhalten. Die Mannschaft habe sich zu sehr darauf konzentriert Tore zu schießen statt Tore abzuwehren. Auch Thomas Tuchel lag mit seiner Taktik zunächst daneben. Erst mit der Hereinnahme von Ousmane Dembélé wurde Dortmund gefährlicher. Der Franzose bereitete das 1:2 durch Marco Reus in der 48. Minute sehenswert vor. Zu mehr reichte es jedoch nicht – Monaco erzielte in der 81. Minute sogar noch das 3:1.
Zeit das Ausscheiden und die Geschehnisse aufzuarbeiten haben die Borussen nicht, denn bereits Samstag geht es in der Bundesliga nach Mönchengladbach.
Video: YouTube (www.youtube.com/watch?v=dLtOFc5VFsg)