Schlittschuhtennis, Fuchsprellen oder Autopolo – diese Sportarten sind einfach nur verrückt! Es muss schon einen Grund haben, warum Ballonspringen und Co heute nicht mehr praktiziert werden. Tierschützer und Ärzte wird es freuen. Sie beklagen weniger verletzte Menschen und tote Tiere. Erfahrt hier mehr über crazy Zeitvertreibe von früher.
Sport ist Mord?! Neues Buch zeigt vergessen Sportarten
Schaut man sich Youtube-Videos an, stellt man schnell fest, dass manche Leute ganz schön verrückte und waghalsige Hobbies haben. Die einen machen es für Ruhm und Aufmerksamkeit, die anderen aus Langeweile und zum Zeitvertreib. Höher, schneller, weiter: Das war früher nicht anders. Sport hatte damals nicht viel mit dem heutigen Verständnis von Sport zu tun. Sport war nicht nur aktiver Zeitvertreib, sondern auch ein spaßiges Vergnügen – zum Leid der Tiere und der eigenen Knochen. Der britische Dokumentarfilmer Edward Brooke-Hitching hat in seiner „Enzyklopädie der vergessenen Sportarten“ ein regelrechtes Kuriositäten-Kabinett zusammengefasst.
Freizeitgestaltung mit viel Fantasie und Erfindungsreichtum
Warum noch auf Pferden reiten, wenn man auch in einem Auto sitzen kann. Das sogenannte Autopolo war nach der Erfindung der Automobils Ende des 19 Jahrhundert bis in die 1930er Jahre populär. Auch Ballonspringen galt am Anfang des 20. Jahrhunderts als hip. Männer hingen an Heliumballons, rannten einen Hügel hinunter und sprangen ab, sodass sie bis zu 90 Meter unkontrolliert und ohne Steuermöglichkeit durch die Luft schwebten.
Schon mal von Schlittschuh-Tennis gehört? Klinkt komisch. Ist es auch. Anstelle von Schutzhelmen trugen die Spieler lieber Hüte und spielten sich über ein Netz den Ball zu. Ruckartige Bewegungen führten zu schmerzhaften Stürzen, blauen Flecken und gebrochenen Knochen.
Dann gab es noch Zentrifugalkegeln, eine Mischung aus Minigolf und Kegeln. In der Mitte der Bahn war eine Looping-Konstruktion ohne seitliche Begrenzung aufgebaut. Die Kugel musste wie mein Geschicklichkeitsspiel Minigolf erst das Hindernis passieren, bevor die Kegel abgeräumt wurden.
Fuchsprellen, eine grausame Tierquälerei
Im 18. Jahrhundert war das Fuchsprellen bei Adligen sehr beliebt. Das „Spiel“ wurde in Arenen veranstaltet. Die Teilnehmer waren in zweier Teams aufgeteilt und hielten ein längliches „Prelltuch“ in den Händen, was in der Mitte bis zum Boden durchhing. Dann wurden Füchse in die Arena gelassen, die sich darin frei bewegten. Das Ziel war es nun, solange zu warten, bis einer der Füchse, der vorher in der freien Wildbahn gefangen wurde, über das Tuch läuft. Jetzt wurde es von den teilweise verkleideten Frauen und Männern schlagartig straff gezogen, wodurch der Fuchs im hohen Bogen durch die Luft wirbelte und sehr hart auf dem Boden aufschlug. Es wurden auch andere Tiere wie Hasen, Katzen oder Dachse auf diese Weise schwer verletzt. Wer die Tortur überlebte, wurde mit einem Keulenschlag an Ort und Stelle von seinem Leiden erlöst.
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