Schickes Interieur, Kundentoiletten, mehr Platz – und sinkende Preise: Nachdem Aldi begonnen hat, seine Läden ansprechender zu gestalten, tut es ihm nun der Konkurrent Lidl nach.
Grundlegende Veränderungen am POS
Wohl als Reaktion auf seinen ewigen Konkurrenten Aldi will sich nun auch Lidl mit seinem 3.200 Filialen sich vom Image eines Billigheimers mit Paletten-Deko und kaltem Neonlicht verabschieden. Das Unternehmen plant den Ausbau einer völlig neuen Generation an Filialen: Ziel des Konzerns ist es, mithilfe von neuen Ein-und Ausgangsbereichen, hellen Glasfassaden und Aluminiumbauteilen ein neues Einkaufserlebnis zu schaffen – Kundentoiletten mit Wickeltisch inklusive.
Investitionssumme: Drei Milliarden
Die Modernisierung geht ins Geld: Laut Presseinformationen soll die Renovierung des Filialnetzes in den nächsten fünf Jahren erfolgen und etwa drei Milliarden Euro kosten. Angeblich wurden nochmal rund 200 Millionen Euro bewilligt, als der Konkurrent Aldi Süd sein neues Shop-Konzept vorgestellt hatte. Die neuen Shops sollen dem Kunden alles in allem mehr Raum zum Einkaufen bieten. Als Shopfarbe wird das Lidl-Blau durch einen Grauton ersetzt, und die Logos der Eigenmarken des Konzerns sind in dreidimensionaler Optik über den Waren angebracht, was zur Orientierung innerhalb der jeweiligen Filiale dienen soll. Außerdem werden die Kassentische jetzt komplett umgestaltet, damit der Kunde zukünftig mehr Platz zum Einpacken seines Einkaufs hat. Zu den weiteren Neuerungen gehören neue Tiefkühlschränke und eine veränderte Präsentation der Backwaren.
Neuer Look für neue Standorte
Die Filialen mit dem neuen Lidl-Look entstehen in erste Linie überall dort, wo der Konzern neue Standorte besetzen will und wo das Ganze sowohl planungsrechtlich als auch baulich im Rahmen des Möglichen liegt. Dabei wurde bei der Planung auch an das Wohl der Mitarbeiter gedacht: Kassen können jetzt nicht nur im Sitzen, sondern auch im Stehen bedient werden, und ein Schulungsraum ist jetzt standardmäßig für alle neuen Filialen vorgesehen.
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