Handystrahlung: Laut US-Studie erneut unter Krebsverdacht

Handystrahlung: Laut US-Studie erneut unter Krebsverdacht

Eine im Auftrag der US-Behörden durchgeführte Studie hat Indizien dafür gefunden, dass die Strahlung von Handynetzen eventuell doch Krebs auslösen könnte. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die neuen Erkenntnisse die Sichtweise über die potenzielle Gefahr von Handystrahlen beeinflussen werden.

Handystrahlung: Gefahr immer noch ungeklärt

Selbst Jahrzehnte nach der Markteinführung des Handys ist die Frage der Gefährlichkeit der elektromagnetischen Strahlung noch immer nicht geklärt. Nun soll die US-Studie des US National Toxicology Programs (NTP) ergeben haben, dass die Strahlung zumindest geringen Einfluss auf zwei Tumorarten haben kann: Sogenannte Gliome und Tumoren am Herzen. Bei der über mehrere Jahre an Ratten durchgeführten Studie waren nur männliche Ratten von diesen Tumorarten betroffen; weibliche wiesen lediglich eine verringerte Geburtenrate auf. Die Tatsache, dass die Einflüsse nur sehr gering sind, sei laut Studie kein Grund zur Entwarnung: Auch dieser „geringe“ Einfluss aufgrund der mittlerweile weitreichenden Nutzung von Smartphones und Co in allen Altersgruppen kann unter Umständen ernste Folgen haben.

Gesundheitsrisiken bisher als gering eingestuft

Bisher wurde das gesundheitliche Risiko der Handystrahlung von der US-Regierung auf Grundlage der bisherigen wissenschaftlichen Forschung als gering eingestuft, und die Weltgesundheitsorganisation WHO stellt die elektromagnetische Strahlung auf dieselbe Risikostufe wie die von Kaffee oder Gemüse. Führende Forscher, die an der US-Studie beteiligt waren, sind aber anderer Meinung: Aufgrund der Forschungsergebnisse sollte keine Rede mehr davon sein, dass die elektromagnetischen Strahlen des Handynetzes weitgehend ungefährlich sind.

Umfangreiche Studie

Die US-Studie gehört mit ihren 25 Millionen Dollar Budget zu den umfangreichsten, die bisher auf diesem Gebiet durchgeführt wurden. In zwei Jahren wurden vom IIT Research Institute in Chicago mehr als 2.500 Mäuse und Ratten in verschiedenen Zeitabständen einer Funkstrahlung ausgesetzt, die dem des europäischen GSM-Netzes und des US-Funknetzes CDMA entspricht – pro Tag etwa neuen Stunden lang. Die endgültigen Ergebnisse dieses umfangreichen Experiments sollen im Herbst 2017 veröffentlicht werden.

 

Fotoquelle: Thinkstock, 511026382, iStock, LDProd

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