Sport hält auch das Gehirn fit

Sport hält auch das Gehirn fit

Nur jeder Achte erreicht die medizinischen Empfehlungen für Art und Umfang seiner sportlichen Aktivitäten; etwa die Hälfte der Deutschen treibt gar keinen Sport – dabei ist der große Nutzen sportlicher Betätigung für die Gesunderhaltung von Herz und Kreislauf unumstritten. Eine Vielzahl qualifizierter Studien weisen die immensen positiven Effekte des Sports auf die Stabilisierung einer guten Gesundheit bis in das hohe Alter nach.

Sport fördert die Erhaltung und den Aufbau der Muskulatur. Gesunde Muskeln beeinflussen den Fettstoffwechsel nachhaltig positiv. Die besonderen Wirkungen der Muskeln reichen bis zur Stimulation der körpereigenen Glücksbotenstoffe, die sogar in der Lage sind, Depressionen zu lindern. Wer also keinen Sport treibt und seine Muskeln nicht nutzt, kann Jahre seines Lebens verlieren.

Mit Recht sagt man: Sport hält jung. Er wirkt auf den gesamten Organismus – dass Sport auch die Aktivitäten des Gehirns verjüngt, weist erneut eine Studie der Technischen Universität Chemnitz nach.

Das Bild der grauen Zellen

Diverse Studien befassen sich mit dem Zusammenhang zwischen fortschreitendem Alter und geistiger Fitness. Sie weisen nach, dass die Geschwindigkeit und die Flexibilität geistiger Leistungen ebenso nachlassen, wie die Fähigkeiten zum Multitasking eingeschränkt werden. Andererseits werden Bereiche lokalisiert, in denen die Leistungsfähigkeit stabil ist oder sogar zunimmt, so spezielles Fachwissen oder die Nutzung erlernter Sprachen. Die Fähigkeit, allfällige Aufgaben zu lösen, bewältigen jüngere oder ältere Gehirne relativ unterschiedlich: Während Jüngere lediglich kleinere Bereiche in nur einer Gehirnhälfte benutzen, nehmen Ältere größere Segmente beider Hälften ihres Gehirns in Anspruch.

Die Veränderungen können mithilfe moderner bildgebender Untersuchungsverfahren sichtbar dargestellt werden: Bei älteren Mitmenschen weisen die Abbildungen weniger graue und weiße Gehirnmasse als bei Jüngeren nach. Mit zunehmendem Alter vergrößern sich die hohlen, mit Flüssigkeit angefüllten Gehirnareale, die eine geistige Fitness nicht unterstützen.

Fit im Kopf

Innerhalb der Studien betrieben ältere Probanden dreimal wöchentlich Ausdauersport. Als Ergebnis wurde eine signifikante Verbesserung der geistigen Fähigkeit nachgewiesen: Im Vergleich zu einer unsportlichen Vergleichsgruppe konnten sie allfällige Aufgaben schneller und korrekter lösen. Dabei verkleinerten sich die beanspruchten Gehirnareale nach und nach auf das Maß jüngerer Menschen.

Tanzen und Koordination klappen auch besser, wenn das Gehirn durch Sport besser durchblutet ist – es bildet neue, junge Nervenzellen und verknüpft sie nutzbringend.

Die Analysen weisen nach: Mindestens zweimal wöchentlich Ausdauertraining und Koordinationstraining sorgen für verjüngte Gehirnaktivitäten.


Bildquelle: Thinkstock, 465631961, iStock, julief514

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