Transfers – Teil 2

Jetzt sind es also mal wieder die Bayern, die scheinheilig sind. Bis zu einem gewissen Grad kann ich diesen Vorwurf nachvollziehen. Doch bitte liebe Fußball-Fans, seid doch nicht so naiv, wirklich zu glauben, dass dieses die alleinige Praxis der Bayern ist. ALLE Vereine handeln so, und müssen zwangsläufig so handeln, natürlich jeder nach seinen Möglichkeiten. Glaubt denn wirklich jemand, dass der Karlsruher SC sehr erfreut darüber war, als Arminia Bielefeld, ohne respektlos sein zu wollen ein eher weniger attraktiver Verein in der Bundesliga (im Vergleich zu anderen), sich ihren besten Spieler Ioannis Masmanidis weggekauft haben? Oder als sich Leverkusen Stefan Kießling nach einer guten Saison in Nürnberg geangelt hat. Ich könnte diese Liste jetzt endlos weiterführen und das soll auch kein Vorwurf gegen die oben genannten Vereine sein, ich habe sie rein zufällig genannt. Fakt ist, dass dieses nicht nur in den beiden höchsten deutschen Spielklassen geschieht, sondern bis nach ganz unten sich wie ein roter Faden durchzieht – ob jetzt Bundesliga, Landesliga Mitte Hessen, oder Kreisliga B Kreis Wanne-Eickel.

Und natürlich wird auch schon in den untersten Klassen Geld bezahlt und natürlich ist dieses auch hier ein großer Faktor für viele Spieler zu wechseln. Lieber A-Klasse und 20 Euro Punktprämie pro Spiel, oder Landesliga und 150 Euro pro Spiel und die Chance vielleicht noch weiter nach oben zu kommen…? Ich denke die Antwort ist jedem klar. Und kann man das den Spielern verübeln? Da wird ein Michael Ballack zum Sündenbock gemacht, weil er zu Chelsea gewechselt ist, doch dieses passiert kontinuierlich, in allen Klassen, auf allen Ebenen. Sicherlich sieht es lächerlich aus, wenn Spieler heute noch das Vereinswappen auf dem Trikot küssen und morgen darüber sprechen wechseln zu wollen, weil der Trainer ihn in der Pressekonferenz kritisiert. Auch ist es mir befremdlich zu sehen, dass bei E-Jugend Turnieren in ländlichen Gegenden Vertreter von Bundesligaklubs nach Talenten scouten und schon dem ein oder anderen Youngster (und ganz besonders den Eltern!) den Kopf verdreht haben. Doch kann man es einem Spieler verübeln, dass er den Regeln der freien Marktwirtschaft Folge leistet und so handelt, wie es, zumindest seiner Meinung nach, am besten für ihn ist? Eigentlich ist die Antwort ganz klar, wenn nicht Fußball so emotional wäre und eben „mehr" als nur ein Spiel ist, zumindest für sehr viele…

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